Bruckmühl/Türkei – Fast hätte der Türkei-Urlaub einer Familie aus Bruckmühl mit einer Tragödie geendet. Selahattin A. (76) hatte sich beim Schwimmen im Schwarzen Meer zu weit hinausgewagt und geriet bei hohem Wellengang in Probleme. Wie türkische Medien übereinstimmend berichten, konnte Enkel Enhar A. (21) seinen Opa gerade noch retten.
Die Familie, die in Bruckmühl lebt, verbringt fast jedes Jahr die Sommermonate in der Türkei. Dieses Mal hatte sie es ans Schwarze Meer verschlagen. Zum Baden ging es an den Strand des Adnan-Menderes-Boulevards in der Provinz Samsun am Schwarzen Meer.
Als der 76-Jährige bei hohem Wellengang im Meer schwamm, wagte er sich offenbar zu weit hinaus. „Er war für meine Begriffe schon ziemlich weit rausgeschwommen“, berichtet der Enkel. Der 21-Jährige rief: „Opa, die Wellen sind viel zu hoch, komm bitte raus aus dem Wasser!“. Tatsächlich soll der Senior den Ernst der Lage verstanden und mit den Worten „Ja ja, ich komme ja schon!“ zugestimmt haben.
Doch der Seegang erwies sich als zu stark und zog den 76-Jährigen immer weiter aufs Meer hinaus. Selahattin A. fehlte schlicht die Kraft, gegen die von der Küste zurückströmenden Wellen anzukämpfen.
Als Enhar A. bemerkte, dass sein Opa in eine gefährliche Situation geraten war, reagierte er blitzschnell und schwamm dem 76-Jährigen sofort nach: „Er wäre sonst weg gewesen“, so der 21-Jährige.
Er erreichte seinen Großvater gerade noch rechtzeitig: „Als ich bei ihm war, sagte er mir noch, dass er nicht mehr kann. Daraufhin bin ich unter ihn getaucht und habe dann versucht, ihn etwas nach vorne zu schieben, damit wir dem Ufer näher kommen“, erzählt Enhar A.
Doch ihm war klar, dass er allein seinen in Not geratenen Opa nicht würde zurück ans Ufer bringen können. Er rief lautstark um Hilfe. Andere Badegäste wurden auf sie aufmerksam und alarmierten die Rettungskräfte. Rund 20 Badegäste eilten den beiden zur Hilfe. Mit vereinten Kräften gelang es den mittlerweile eingetroffenen Rettungsschwimmern, die beiden Bruckmühler trotz hohen Wellengangs aus dem Meer zu ziehen.
Gerade noch rechtzeitig, denn auch Enhar A. war in Probleme geraten und wurde von den Wellen immer wieder unter Wasser gezogen. „Ich habe so viel Wasser geschluckt, dass ich mich nachher mehrmals übergeben musste. Ich hatte schon weiße Lichter gesehen.“
Mit einem Krankenwagen wurde der Bruckmühler Senior, der zwischenzeitlich in Ohnmacht gefallen war, ins nächstgelegene Klinikum gefahren. Wie sich herausstellte, hat Selahattin A. den Vorfall ohne jegliche Verletzungen oder Schäden überstanden und wurde bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
Enhar A. sitzt der Schock noch in den Knochen. „Ich kriege Gänsehaut, wenn ich nur ansatzweise daran denke. Wäre ich nicht gewesen, wäre mein Opa einfach weg – und ich wäre es am Ende auch gewesen.“