Offene Türen und neue Begegnungen

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Schon seit einigen Wochen sind in der ehemaligen Gastwirtschaft hinter der Kirche mehrere Frauen aus der Ukraine mit ihren Kindern eingezogen. Unser Pfarrgemeinderat hatte deshalb beschlossen, die neuen Nachbarn zu einer ersten Begegnung in unser Pfarrheim einzuladen. Eine schriftliche Einladung wurde persönlich in der Unterkunft abgegeben und darüber hinaus in englischer und ukrainischer Sprache im Eingangsbereich aufgehängt.

Pfarrgemeinderäte, Mesnerin und Seelsorgerin haben Kuchen gebacken und für diesen Nachmittag sogar eine Dolmetscherin per Videoschalte organisiert. Zur vereinbarten Uhrzeit harren wir nun gespannt der Dinge: Unsere Türe ist weit offen. Allerdings kommt leider niemand! Nach 20 Minuten schneiden wir unser kleines Kuchenbuffet selber an und haben schließlich trotzdem eine ziemlich lustige Kaffeerunde.

Unser Ziel haben wir allerdings klar verfehlt. Geplant war das anders. Irgendetwas haben wir wohl falsch gemacht. Vielleicht haben wir die fremden Frauen mit der Einladung in unser Pfarrheim auch überfordert? Kinder aus unserer Pfarrei haben dagegen in der Schule bereits gute Kontakte mit geflüchteten Kindern aus der Ukraine geschlossen, die dort in einer Klasse sogar neben russischen Kindern sitzen. Erstaunlicherweise funktioniert das.

Ich muss an eine Begegnung von Jesus in der Bibel denken: Er fragt den blinden Bartimäus am Wegrand ganz einfach, was dieser wirklich braucht. Vielleicht sind unsere Kinder im neuen Schuljahr dann auch der Schlüssel zu einer anderen und unkomplizierteren Kommunikation.

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