Zusammenrücken als Brückenbauer

von Redaktion

Herbstfest-Start

Zusammenrücken! Ein Wort, dem beim Rosenheimer Herbstfest schon immer eine besondere Bedeutung zukommt. Nicht nur, wenn es darum geht, in einem vollbesetzten Biertempel ein wenig auf der Sitzbank zu rutschen, damit noch ein Nachbar mehr etwas Freude an einer frischen Mass und einer guten Brotzeit haben kann.

Das gemeinsame Feiern ist seit jeher die Zeit, in der Stadt und Land auf der Loretowiese in besonderer Weise zusammenrücken und ihre enge Verbundenheit zum Ausdruck kommt. Nicht zuletzt bei der traditionellen Erntedankprozession zur Festmitte, die alle Jahre ein eindrucksvolles Bekenntnis zu diesem Miteinander und einer gemeinsamen Wertebasis ist.

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause übt das Fest heuer zweifelsohne eine besondere Klammerfunktion aus. Es wirkt wie die Befreiung von einer Fessel, in wenigen Tagen wieder rund zwei Wochen (hoffentlich) ungetrübtes Herbstfest-Flair genießen zu dürfen. Gerstensaft, Hendl, Blasmusik, Fahrgeschäfte, Standlbetreiber und vieles mehr: Irgendwie können sie alle in die Funktion eines besonderen Brückenbauers schlüpfen. Nämlich dann, wenn beim freudigen Feiern in Gemeinschaft so ganz nebenbei auch die eine oder andere Wunde heilt, die unter anderem staatliche Maßnahmen im Kampf gegen das Virus und die Impfdiskussion in der jüngsten Vergangenheit gerissen haben.

Wenn das Zusammenrücken auch im übertragenen Sinne Distanz überwinden hilft, dann ist das weit mehr als ein positiver Nebeneffekt.

In diesem Sinne: Auf eine friedliche Wiesn, die das Miteinander stärkt und so manches Gegeneinander von gestern vergessen macht.

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