Susann Heymann und Ramona Deutsch, die zwei Verkäuferinnen im Stand der Bäckerei Huber neben dem Flötzinger-Zelt, finden sie sichtlich zum Reinbeißen. Und bald schon könnte auch die Unesco auf den Geschmack kommen. Denn die Brezn soll Kulturerbe werden. Dass der Baden-Württemberger Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir allerdings neben der bayerischen Brezn auch die schwäbische Variante, quasi gleichberechtigt, zum Kulturerbe anmelden will, empfindet der Wiesnigel Ignaz schon als verknotete Sache, die er dem Politiker krumm nimmt. Der „brezendemische“ kulturelle Ruhm gebühre allein Altbaiern. Sprachlich verhunzten Raubkopien wie der „Bretschl“ (auf Niederalemannisch in Südbaden), der „Brezet“ und „Brezget“ (schwäbisch in Württemberg) oder gar der „Brezg“ (Ost-Schwaben) werde man bei der Unesco den Teig sauber versalzen. Ob er da den Breznbogen überspannt? Foto reisner