Rosenheim – Der vierte Wiesntag war vom Wettergott malerisch arrangiert. Viele Besucher zog es deshalb auf das Festgelände zum Rosenheimer Herbstfest. Leider waren bei sommerlichen Temperaturen auch die Gemüter einiger Besucher zu später Stunde etwas erhitzt.
Drei Jugendliche aus Rosenheim verwechselten das Festgelände mit einem Spielplatz und spielten um ein Fahrgeschäft herum Fangen. Dabei rempelte das Trio laut Polizei ständig andere Wiesnbesucher an. Die Wiesnwache spielte dann mit und fing die drei Jugendlichen ein.
Fünf weitere Jugendliche aus Rosenheim meinten, sie müssten auf dem Festgelände einen „Show-Boxkampf“ abhalten. Sie standen sich gegenüber und führten filmreiche Szenen mit Fußtritten und Faustschlägen durch. Die Wiesnwache war mit den „Schauspielern“ und ihrer „Schauspielkunst“ nicht ganz einverstanden und machte klare Regieanweisungen, die zum Ende der Szenen führten.
„Nächste Keilerei
vorprogrammiert“
Vermutlich den Rekord für das schnellste Wiesnverbot hat jetzt ein 18-jähriger Münchner inne. Er fiel einer Streife der Wiesnwache auf, nachdem er nur ein paar Meter ins Festgelände eintrat und bereits dort andere Besucher anpöbelte. Von der Wiesnwache darauf angesprochen, gab der 18-Jährige an, er sei „immer aggressiv“ und suche Streit: „Die nächste Keilerei ist für mich schon vorprogrammiert.“ Gegen den jungen Münchner wurde ein Wiesnverbot ausgesprochen.
Halb stolperten sie – halb fielen sie: Direkt neben dem Festgelände schob ein 28-jähriger Rosenheimer sein Rad. Er war für eine Fahrt sowieso viel zu betrunken. Beim Schieben verfing sich sein Bein im Rahmen und der Mann fiel über seinen Drahtesel in eine Wiese. Mit rund drei Promille war der Alkoholwert von einem satten Ergebnis geprägt. Ein ähnliches Missgeschick passierte einem 42-jährigen Rosenheimer. Er schob zwar kein Rad, stolperte aber beim Verlassen des Festgeländes über einen abgestellten Roller. Auch er hatte gut „getankt“. Ein Alkoholtest ergab ebenfalls rund drei Promille.
Kostenfrei trinken wollte wohl eine 45-jährige Frau aus der Stadt Rosenheim. Jedenfalls ging sie in einem Festzelt von Tisch zu Tisch, nahm einfach ein Getränk von anderen Gästen und trank aus den Krügen jeweils einen kräftigen Schluck. Dass man auch hier ordentlich betrunken werden kann, ergab der Alkoholtest mit einem Wert von rund 2,50 Promille. Die Frau wurde anschließend vom Festgelände verwiesen.
Diebstahl ist per se nicht erlaubt und keine gute Sache. Aber wenn man sich an ein Auto der Polizei anpirscht und dann eine angebaute Magnettafel mit der Aufschrift „Polizei“ stehlen möchte, dann ist das – salopp ausgedrückt – doch etwas ungeschickt. So wurde von den Einsatzkräften zumindest ein 18-Jähriger aus Poing (Landkreis Ebersberg) angetroffen. Ihn erwartet nun ein Verfahren wegen Diebstahls.
22-Jähriger in
Handschellen
Kurz nach Ende des Festtags gerieten dann am Ausgang zur Kaiserstraße zwei Männer aneinander. Ein 22-Jähriger sowie ein 16-Jähriger, beide aus Rosenheim, schlugen sich nach einem Wortgefecht gegenseitig mit den Fäusten. Die Wiesnwache musste die beiden trennen. Da der Ältere weiter aggressiv war, mussten ihm sogar Handschellen angelegt werden. Er ließ sich nicht beruhigen, weshalb er die restliche Nacht in einer Ausnüchterungszelle der Rosenheimer Polizei verbringen musste.
Auch die Verkehrsüberwachung im Umfeld des Rosenheimer Herbstfestes wird weiter fortgeführt. Konsequent erfolgen Abschleppungen in den Not- und Rettungswegen sowie auf Behindertenparkplätzen. Auch gestern mussten fünf Fahrzeug abgeschleppt werden. Mit über 0,50 Promille wurde kurz nach 18 Uhr Nähe des Festgeländes ein 51-jähriger Autofahrer aus Feldkirchen-Westerham gestoppt. Ihn erwartet ein Bußgeldverfahren mit Punkten in Flensburg sowie ein einmonatiges Fahrverbot.