Vorausdenkend und pragmatisch

von Redaktion

Große Trauer um den langjährigen Kreis- und Bezirksrat Hans Stöttner

Prutting/Rosenheim – Er war engagiert, kollegial, streitbar, vorausdenkend, pragmatisch und immer ansprechbar. Jetzt starb Hans Stöttner, der ehemalige Kreis- und Bezirksrat aus Prutting, im Alter von 89 Jahren. Er hinterlässt tiefe Fußspuren in der Region.

Erinnerungen der
Landtagspräsidentin

„Mit seinem Tod verliert Bayern ein hochgeschätztes Mitglied des Bauernstandes, das mit seiner pragmatischen Herangehensweise die Interessen der Landwirtschaft auf oberbayerischer Bezirksebene und darüber hinaus nachhaltig vertrat“, sagt die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, zum überraschenden Tod von Hans Stöttner aus Prutting. Gut kann sich die Landtagspräsidentin noch an das Jahr 1994 erinnern, als sie gemeinsam mit Adolf Dinglreiter, Sepp Ranner, Gabi Bauer und Hans Stöttner bei den Landtags-, Bezirkstags- und Kommunalwahlen für die CSU antraten und anschließend fast alle gemeinsam im Kreistag Rosenheim vertreten waren.

Stöttner verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von 89 Jahren. Er entstammte einer bäuerlichen Familie aus Nendlberg in der Gemeinde Prutting, hatte mit seiner Frau Maria fünf Kinder – darunter der jetzige Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner – und machte 1964 den Meister in der allgemeinen Landwirtschaft mit Fachseminaren.

Adolf Dinglreiter als langjähriger Weggefährte von Hans Stöttner erinnert sich: „Der Hans hat sich sehr viel um die Landwirtschaft bemüht, er war aber auch für alle anderen Belange der Bürger Ansprechpartner. In unseren Aufgaben für Land- und Bezirkstag haben wir eng und gut zusammengearbeitet.“ Rund 25 Jahre gehörte Hans Stöttner dem Bezirkstag an, seine Nachfolgerin Eleonore Dambach bezeichnete ihn als Mann, der sich in die Pflicht nehmen ließ und als kommunalpolitisches Vorbild, der 61 Jahre der Christlich-Sozialen-Union angehörte.

Eine enge und freundschaftliche Zusammenarbeit hatte der Verstorbene auch mit seiner Heimatgemeinde Prutting. Deren langjähriger Bürgermeister Hans Loy war mit ihm seit 1976 in verschiedenen Gremien zusammen. Loy bezeichnete den leidenschaftlichen und auch gerne streitbaren Hans Stöttner als Initiator für das neue Feuerwehrhaus, für die neue Turnhalle sowie für den neuen Sportplatz und das Sportheim, auch die Errichtung des Dorfstadels fand seine Unterstützung. Sein allerliebstes „Kind“ war – so ergänzt Bürgermeister Johannes Thusbaß – der Kindergarten, den Hans Stöttner gegründet, über 40 Jahre geprägt und dem er noch bis vor zwei Jahren als Geschäftsführer gedient hat.

„Bei all den vielen und verschiedenen Schanzeln, die der Hans hatte, blieb er doch immer Bauer mit Leib und Seele“ – so die vormalige Landtagsabgeordnete und Ehrenlandesbäuerin Annemarie Biechl. Sie bewunderte vor allem die schier nicht endende Energie und die viele Zeit, die sich Hans Stöttner neben seiner eigenen Hof- und Stallarbeit für die Belange der ländlichen Bevölkerung nahm.

„Hans Stöttner hat den Maschinenring Rosenheim zu dem gemacht, was er heute ist, er war in vielen Belangen Vorreiter und noch vor wenigen Wochen hoch interessiert bei unserem Tag der offenen Tür in unserem neuen Domizil in seiner Heimatgemeinde Prutting“. Wie Franz Blinninger als Vorstand des Maschinenrings weiter erinnerte, war Stöttner 38 Jahre MR-Vorsitzender und lange Zeit auch ehrenamtlicher Sprecher der Oberbayerischen Maschinenringe und stellvertretender MR-Landesvorsitzender für Bayern.

Die Feuerwehr
lag ihm am Herzen

Auch das Feuerwehrwesen lag dem Verstorbenen am Herzen, in seiner Zeit als Kommandant (36 Jahre) und als Vorsitzender (21 Jahre) zeigte er mitverantwortlich für insgesamt 120 Leistungsprüfungen bei der Pruttinger Feuerwehr, zudem war er lange Jahre Kreisbrandmeister und dabei für elf Feuerwehren zuständig.

Für die Wertschätzung, die Hans Stöttner entgegengebracht wurde, sprechen die bereits 1978 erfolgte Verleihung des Bundesverdienstordens, höchste landwirtschaftliche Auszeichnungen und die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatgemeinde Prutting.

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