Genauer Blick auf die Lebenswelten

von Redaktion

Vielfältige Workshops der Beratungsstelle Neon für Kinder und Jugendliche

Rosenheim – Sophia ist nicht smartphonesüchtig. Erleichtert blickt die Siebtklässlerin auf ihren Selbsttest, den sie im Präventionsworkshop „Chatten, Zocken, Cybercrime“ ausfüllte, während ihre Mitschüler Workshops zu anderen suchtrelevanten Themen besuchten.

Unterschied zwischen
Genuss und Sucht

Das „Präventionsprojekt an Schulen“ ermöglicht es Schülern, sich in einem sechsstündigen Workshop mit ihrer derzeitigen Lebenswelt zu beschäftigen. „Die Themen sind vielfältig, Alkohol und Drogen spielen ebenso eine Rolle wie die digitalen Medien, Computerspiele, Essstörungen oder Verschwörungstheorien“, erklärt Benjamin Grünbichler, Geschäftsführer der Rosenheimer Suchtberatungsstelle Neon.

Dieser verwirklicht das Projekt in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften. „Es ist mir ein großes Anliegen, dass sich junge Menschen ihre Gesundheit bewahren und den Unterschied zwischen Genuss und Sucht erlernen“, so Sonja Schatt-Fritsch, Stiftungsvorsitzende der Schatt-Stiftung. Gemeinsam mit der Volksbank Raiffeisenbank, der Firma Bensegger, der AOK Bayern sowie der Stadt und dem Landkreis Rosenheim wurde die Projektförderung übernommen.

Die Schule eigne sich in dreierlei Hinsicht für die Präventionsarbeit: Die Schüler könnten frühzeitig erreicht werden und lernten das regionale Beratungsangebot kennen, so Grünbichler. Die direkte Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und Jugendsozialarbeitern an den Schulen ermögliche zudem im Bedarfsfall schnelle Hilfe für die Betroffenen oder deren Angehörige. Beim Elterninfoabend würden die Erziehungsberechtigten dazu angeregt, mit ihren Kindern ins Gespräch zu kommen, um problematisches Verhalten frühzeitig zu erkennen und anzusprechen. Das Projekt eignet sich besonders für komplette Jahrgangsstufen, insbesondere jedoch für die siebten Klassen. „Der Großteil der Schüler dieser Jahrgangsstufe hat in der Regel kein problematisches Konsumverhalten, aber bereits Kontakt beziehungsweise erste Erfahrungen mit Substanzen wie Nikotin, Alkohol oder Cannabis“, erläutert Grünbichler. Auch das Smartphone und Computerspiele seien für die Mehrheit alltäglich. Ebenfalls von hoher Relevanz für die pubertierenden Schüler seien die Themen „Körperwahrnehmung“, „Männerbilder“ und „Umgang mit Kummer“.

Nachdenken
über Erfahrungen

Die Initiatoren setzen sich für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ein. Dies werde – neben dem Bewusstmachen von Gefahren und Risiken – vor allem dadurch erreicht, dass die Helfer Betroffene animieren, sich mit der eigenen Person und Lebenssituation, den Bedürfnissen, Wünschen und bereits gemachten Erfahrungen auseinandersetzen.

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