Polizei zeigt mit Infomobil in Aschau Präsenz

von Redaktion

Nach Tod von 23-Jähriger Beunruhigung im Ort – Beamte stehen als Ansprechpartner zur Verfügung

Aschau – Im Fall der tot aufgefundenen Hanna W. hat die Soko „Club“ inzwischen erste kleinere Erfolge zu vermelden. Die Lederjacke der jungen Frau und auch die Handtasche sind gefunden. Taucher hatten die Gegenstände am Grund der Prien entdeckt. Sie werden nun bei der Spurensicherung in München eingehend untersucht. Die Handtasche war laut Polizeisprecher Stefan Sonntag leer. „Deshalb geht die Suche nach den persönlichen Gegenständen weiter“, sagt Sonntag. „Sie dürften irgendwo am Grunde des Flusses liegen.“ Erneut sollen dazu Taucher eingesetzt werden. Auch das Handy wird noch vermisst.

Die Polizei setzt bei ihren Ermittlungen auf die Auswertung von Mobilfunkdaten. „Wir nutzen natürlich alle technischen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen“, so Sonntag. Heißt: Alle Personen, die mit ihrem Handy in der Tatnacht im und rund um den „Eiskeller“ unterwegs waren, könnten automatisch wichtige Hinweise für die Ermittlungen liefern.

Die Ermittler stehen auch in ständigem Austausch mit den Profilern der Operativen Fallanalyse (OFA) Bayern. Aufgrund dieser Einschätzungen lässt die Soko „Club“ nun weitere Bereiche intensiv absuchen. Kräfte der Bereitschaftspolizei werden deshalb heute, Mittwoch, den Parkplatz der Kampenwandbahn und die Umgebung durchkämmen.

Rückläufig ist inzwischen die Zahl der telefonischen Hinweise, die bei der Polizei eingehen. Bis gestern waren es 123 Meldungen, die nun alle überprüft werden. Hinweise werden weiter über die Telefonnummer 08031/ 2000 entgegengenommen.

Hinweise nimmt die Polizei auch am Infomobil entgegen, das noch heute, Mittwoch, und morgen, Donnerstag, jeweils von 9 bis 16.30 Uhr in Aschau am Rathaus steht. Die Polizei will damit auch Präsenz zeigen. „Es ist auch ein Angebot an die Bürger, über die Situation zu sprechen“, erklärt Sonntag.

Aschaus Bürgermeister Simon Frank begrüßt die Initiative sehr. „Es ist gut, dass die Polizei das Infomobil bereitstellt als Anlaufstelle für unsere Bürger, um Ängste und Sorgen ansprechen zu können.“ Denn: Die Beunruhigung im Ort ist nach den Worten des Bürgermeisters durchaus zu spüren. Insbesondere, wenn es dämmrig wird. „Da wächst vor allem bei Frauen und Familien die Besorgnis, ob sie noch rausgehen können“, sagt Frank. „Das ist durchaus ein Thema.“

Er hofft deshalb, dass das Infomobil in Anspruch genommen wird. Simon Frank: „Das Angebot steht, ich kann nur jedem empfehlen, es auch anzunehmen.“

Besetzt ist das Infomobil mit jeweils einem Kripo-Beamten und einem kriminalpolizeilichen Fachberater, der auf Fragen zur Sicherheit eingehen kann. Am Dienstag war Karl-Heinz Busch, Hauptkommissar der Kripo Traunstein, dort im Einsatz: „Jede und jeder, der an dem Abend im Eiskeller etwas Auffälliges beobachtet hat oder durch Ortskenntnisse Hinweise auf den oder die Täter geben kann, könnte eventuell mit einer Kleinigkeit beitragen, den Fall aufzuklären.“ 

Rosi Gantner/Elisabeth Kirchner

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