Führt die auffällige Holzuhr zum Täter?

von Redaktion

Polizei auf der Suche nach dem Besitzer – Schon zahlreiche Hinweise im Fall Hanna eingegangen

Aschau – Der Tod von Hanna W. erschüttert weiter die Region. Die Soko „Club“ setzt nun auf die zwei jüngsten Fundstücke: Hannas Ring und eine Holzuhr, unweit des Rings gefunden – und sie hofft auf Hinweise. Führt diese Uhr zum Täter? Mysteriös ist der Zeigerstand der Uhr. Steht die angegebene Zeit in Verbindung mit der Tat?

Vor zwei Wochen wurde die junge Medizinstudentin Hanna W. aus Aschau tot in der Prien auf Höhe Kaltenbach aufgefunden. Erste Teilerfolge gelangen der Soko „Club“, die schnell von anfangs 40 auf nun 60 Mitarbeiter aufgestockt wurde, mit den Funden von persönlichen Gegenständen der jungen Frau: erst die Jacke und dann die Tasche im Flussverlauf der Prien, zuletzt nun ein Ring. Eben jener Ring, den Hanna in der Partynacht im „Eiskeller“ getragen hatte. Diesen „Treffer“ landeten Einsatzkräfte am Mittwoch, 12. Oktober, bei der Absuche des Kampenwandbahn-Parkplatzes und dessen Umgebung. Dabei steht weiterhin der Bärbach im Fokus, ein kleiner Zufluss der Prien, der am Rande des Parkplatzes verläuft, zumeist verborgen hinter Gebüsch.

Hier entdecken Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei Dachau, die mit über 100 Kräften vor Ort waren, den Ring im Wasser. Unweit davon entfernt: eine Holzuhr, ebenfalls im Wasser. Könnte es sich dabei um die Uhr des Täters handeln – und damit um einen Durchbruch bei den Ermittlungen? Dazu will sich Polizeisprecher Stefan Sonntag auf OVB-Anfrage nicht konkret äußern. „Ob die Uhr eine Tatrelevanz hat, ist derzeit völlig offen.“ Hinweise zur Uhr nimmt die Kripo Rosenheim unter Telefon 08031/ 2000 entgegen. Wobei seit vergangenen Freitag schon zahlreiche Hinweise in puncto Holzuhr bei der Polizei eingegangen sind – allerdings vorwiegend allgemeiner Art, wie Polizeisprecher Sonntag ausführt. „Bislang konnte noch kein konkreter Personenbezug hergestellt werden“, ergänzt er. Mysteriöses Detail des Uhren-Fundes: Die Zeiger der Holzuhr sind offenbar um exakt 2.38 Uhr stehen geblieben. Ein Zeitpunkt, den man durchaus mit dem Verschwinden der jungen Frau in Verbindung bringen könnte. Denn Hanna hatte gegen 2.30 Uhr den „Eiskeller“ verlassen, augenscheinlich alleine, das zeigen Aufnahmen der Überwachungskameras im Eingangsbereich. Ihr Heimweg zu ihrem Elternhaus, das fußläufig zu erreichen ist, führt unter anderem am Kampenwand-Parkplatz vorbei. Traf die junge Studentin dort auf den Täter? Und das, womöglich wenige Minuten nach Verlassen des Clubs?

Fragen, die es nun für die Soko zu klären gilt. Wobei Polizeisprecher Stefan Sonntag zufolge der Zeigerstand aktuell „keinerlei Relevanz“ für die Ermittlungen darstellt. „Für uns spielt es keine Rolle, wann die Uhr stehengeblieben ist. Es ist lediglich ein interessanter Zufall“, ergänzt Sonntag.

Nachgegangen wird auch der Frage, ob die junge Frau womöglich im Bereich des Kampenwand-Parkplatzes umgekommen ist und in der Folge über den zu diesem Zeitpunkt Hochwasser führenden Bärbach bis in die Prien geschwemmt wurde. „Das wird in Erwägung gezogen, da wir dort auch ihren Ring gefunden haben“, sagt Sonntag gegenüber dem OVB. Rosi Gantner

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