Rosenheim – Auch im zweiten Pandemiejahr 2021 war die Entsorgungssicherheit im Landkreis Rosenheim dauerhaft gewährleistet. Georg Kirchhuber, Leiter des Sachgebiets Kreislaufwirtschaft/Abfallberatung im Landratsamt Rosenheim, stellte im Ausschuss für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und Klimaschutz sowie Mobilität den Abfallwirtschaftsbericht 2021 vor.
Rund 80500 Tonnen an Wertstoffen haben die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Rosenheim im vergangenen Jahr gesammelt. Die Restmüllmenge betrug knapp 48200 Tonnen. Das bedeutet, pro Einwohner fielen 193 Kilogramm an.
Dezentrale
Containerstandorte
Beim Altpapier haben die eingesammelten Mengen mit knapp 20300 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Die Bürgerinnen und Bürger brachten gut 10600 Tonnen zu den Altpapiercontainern in den 42 Wertstoffhöfen und rund 1300 dezentralen Containerstandorten. Etwa 9600 Tonnen kamen über die sogenannten „Blauen Tonnen“ zusammen sowie 92 Tonnen über gemeinnützige Altpapiersammlungen.
In die Altglascontainer an 245 Standorten wurden mehr als 6600 Tonnen eingeworfen. Das sind gut 45 Tonnen mehr gegenüber dem Vorjahr.
Bei den Leichtverpackungen gab es unterschiedliche Entwicklungen. Während die Menge von Aluminium, Mischkunststoffen und Tetra-Packs leicht zugenommen hat, haben die Mengen bei Weißblech, Hohlkörper, Folien und Styropor leicht abgenommen. Bei den Bechern ist die Sammelmenge gleichgeblieben. Die erfassten Leichtverpackungen summierten sich auf etwa 1900 Tonnen. Um das Hausmüllvolumen zu reduzieren, werden im Landkreis Rosenheim seit vielen Jahren Grünabfälle getrennt erfasst.
In den drei Kompostieranlagen in Noderwiechs in der Gemeinde Bruckmühl, in Perfall bei Eiselfing und in Weiher in Aschau wurden 2021 knapp 111700 Kubikmeter Häckselgut, Laub und Gras angeliefert. Daraus wurden fast 17200 Tonnen Kompost erzeugt, der im Landschafts- und Gartenbau, im Sportanlagenbau und in Privatgärten eingesetzt wird. Zudem können die Bürgerinnen und Bürger den Kompost abgepackt in Säcken oder bei den Kompostieranlagen lose kaufen. Aus Umweltschutzgründen stellt der Landkreis in seinen eigenen Kompostieranlagen in Noderwiechs und Perfall nur torffreie Substrate her. Ihre Akzeptanz nimmt stetig zu, heißt es im Abfallwirtschaftsbericht.
Die Entsorgung des Bioabfalls hat sich weiter etabliert. Die Zehn-Liter-Sammelbehälter für Nahrungs- und Küchenabfälle werden auf allen Wertstoffhöfen und Kompostieranlagen angenommen. 2021 wurden 407 Tonnen eingesammelt, 48 Tonnen mehr als das Jahr zuvor.
Seit 1989 fördert der Landkreis Rosenheim die Kompostierung im eigenen Garten. Knapp über 12000 Kompostbehälter wurden seit damals bezuschusst. Zudem gewährt er einen Abschlag von rund zehn Prozent auf die Müllgebühren, wenn im Garten kompostiert wird.
2021 wurden rund 7917 Tonnen Altholz, knapp 2600 Tonnen Altmetall, 28 Tonnen Autobatterien gesammelt und verwertet. Darüber hinaus lieferten die Bürgerinnen und Bürger 569 Tonnen Altreifen, mehr als 830 Tonnen Haushaltsgroßgeräte, gut 920 Tonnen Haushaltskleingeräte einschließlich Informations- und Telekommunikationstechnik, 216 Tonnen Bildschirme und Fernsehgeräte, 348 Tonnen Kühlgeräte, 99 Nachtspeicheröfen, drei Tonnen Fotovoltaikmodule und fünf Tonnen CDs ab.
Über die Wertstoffhöfe und das Umweltmobil wurden 236 Tonnen Problemabfälle eingesammelt. 61 Tonnen davon waren Altöl, knapp 53 Tonnen Farben und Lacke, etwa 47,5 Tonnen Batterien, knapp vier Tonnen Ölfilter, mehr als 16,5 Tonnen Laugen, etwa 4,5 Tonnen Säuren, vier Tonnen Pestizide, knapp elf Tonnen Lösemittel sowie knapp über 23 Tonnen Ölabscheiderabfälle und Ölschlämme.
Die Recyclingquote im Landkreis Rosenheim liegt bei 67,18 Prozent. Ziel des Abfallwirtschaftskonzeptes des Landkreises ist es, die Restmüllmenge durch wirksame Vermeidungs- und Verwertungsmaßnahmen so weit wie möglich zu verringern, um dadurch die Umwelt zu schonen.
Regelmäßige
Schulungen
Das im Landratsamt Rosenheim zuständige Sachgebiet Kreislaufwirtschaft und Abfallberatung fördert diese Entwicklung unter anderem durch telefonische, persönliche oder schriftliche Beratung, Unterrichtsstunden in Schulklassen sowie regelmäßige Schulungen des Personals von Gemeinden und Wertstoffhöfen.
Aufgrund der Corona-Pandemie waren diese persönlichen Schulungen im Jahr 2021 erneut nur eingeschränkt möglich. Darum wurden vor allem die Webseite https://abfall.landkreis-rosenheim.de sowie die Abfall-App genutzt, um die Bürgerinnen und Bürger möglichst umfassend zu informieren.
Das Angebot wurde im zurückliegenden Jahr enorm erweitert, vor allem im Bereich des Abfall-Abcs, sowie ansprechender und intuitiver aufbereitet. So können die Bürgerinnen und Bürger möglichst schnell und unkompliziert an die gewünschten Informationen.