Buttersäure in Türen und Auto

von Redaktion

Prozess vor Amtsgericht Traunstein – Hintergründe im Dunkeln

Traunstein/Siegsdorf – Was genau hinter angeblichen Anschlägen von zwei Angeklagten mit Buttersäure in Siegsdorf stand, blieb im gestrigen Prozess des Amtsgerichts Traunstein mit Richter Wolfgang Ott offen. Laut Staatsanwalt war der Geschädigte der frühere Lebens- und Geschäftspartner einer 46-jährigen Frau aus Siegsdorf. Ein 51-Jähriger aus Traunstein soll ihr bei der als gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung angeklagten Tat Beihilfe geleistet haben. Der Prozess geht am 17. November um 9 Uhr weiter.

Das gleiche Gericht hatte sich vor drei Jahren schon mal mit dem ungewöhnlichen Fall beschäftigt, das Verfahren aber ausgesetzt wegen weiterer Ermittlungen. Laut Anklage soll die 46-Jährige am 16. Juni 2018 im Anwesen des Geschädigten in Siegsdorf Buttersäure in sechs Türschlösser eingebracht haben. Ein aufwendiger Feuerwehreinsatz unter Einsatz von Atemschutzgeräten war erforderlich, um die Türen auszutauschen. Außerdem erlitt der Ex-Freund starke Kopfschmerzen durch die stinkende Substanz. Die 46-Jährige soll außerdem einen Pkw Dodge mit der Chemikalie kontaminiert haben. Staatsanwalt Chris-Dominik Kempel bezifferte den Schaden an dem Liebhaberfahrzeug auf mindestens 80000 Euro.

Die Angeklagten mit ihren Verteidigern Dr. Andreas Kastenbauer und Dr. Herbert Buchner wiesen die Vorwürfe als unzutreffend zurück. Die 46-Jährige erklärte, das Anwesen und das Auto seien ihr Eigentum. Sie könne die Besitzverhältnisse nachweisen anhand von Unterlagen, die ihr aber aktuell nicht zur Verfügung stünden. Der Geschädigte widersprach der Ex-Partnerin, Haus und Fahrzeug gehörten ihm. Ermittler hatten auf dem Handy der Frau einen Whatsapp-Chat mit dem 51-jährigen Angeklagten gefunden, in dem von Buttersäure die Rede war. Monika Kretzmer-Diepold

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