Rosenheim – Die feierliche Verleihung des Pflegepreises „Pflegecompass“ fand kürzlich im Landratsamt Rosenheim statt. Aus den Reihen von insgesamt 25 Nominierungen wurden vier Preisträger ermittelt. Die Auszeichnung wird vom Landratsamt Rosenheim und der Pflegeberatung „Compass“ bereits seit über zehn Jahren vergeben. Landrat Otto Lederer verwies bei der Veranstaltung auf das hohe Engagement aller Nominierten. Rund 70 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil. Umrahmt wurde die Veranstaltung von einem spritzigen Trio mit Gitarre, Steirischer Ziach und Kontrabass vom Ignaz-Günther-Gymnasium in Rosenheim.
Zwischen Mai und Juli konnten pflegende Angehörige, ehrenamtlich Pflegende und Pflege-Projekte für den Pflegepreis vorgeschlagen werden. Unter den Nominierungen befanden sich zwölf Pflege-Projekte, 13 pflegende Angehörige und ehrenamtlich Pflegende.
„Nach intensivem Austausch ist die Entscheidung schließlich auf die Betreuungsgruppe für Senioren mit Demenz aus Feldkirchen-Westerham gefallen“, berichtete Nicole Hübel, Leiterin des Pflegestützpunktes Rosenheim, die ebenfalls in der Jury saß. Die von Ehrenamtlichen geleitete Gruppe ermöglicht pflegebedürftigen Menschen soziale Teilhabe und entlastet pflegende Angehörige.
Für die pflegenden Personen hielt die Jury eine Überraschung bereit. Sie entschied sich, das Engagement aller nominierten Einzelpersonen gleichberechtigt zu würdigen und ließ alle 13 für die Auslosung von Herzenswünschen zu. „Mit der Aufnahme aller sagen wir Danke für das, was Sie leisten und schätzen Ihren Einsatz gleichberechtigt wert“, betonte Jurymitglied Regina Fiala, die das Pflegeberatungsteam von „Compass“ im Landkreis Rosenheim leitet. Als Gewinner ausgelost wurden Katharina Niederthanner, die seit fast 60 Jahren ihre zwei geistig behinderten Kinder pflegt. Ebenfalls ein Gewinner war Wolfgang Mayer. Er unterstützt, begleitet und pflegt seine schwerstbehinderte, fast blinde und an Demenz erkrankte Ehefrau. Gewinner Nummer drei ist der 90 Jahre alte Erich Rohrhuber, der seine Ehefrau pflegt.
Auch diejenigen, die nicht zu den Gewinnern zählten, durften sich dennoch über ein kleines Geschenk und eine Urkunde freuen. Alle Akteure betonten, dass alle pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen ein gesetzlich verankertes Recht auf Pflegeberatung hätten. Diese könne an einem Pflegestützpunkt wie dem des Landkreises oder der Stadt Rosenheim sowie bei der Pflegeberatung „Compass“ in Anspruch genommen werden.
Die Pflegeberatung ist für Ratsuchende kostenfrei. Pflegeberater helfen Betroffenen, eine Pflegesituation zu organisieren, sich in der Pflegelandschaft zu orientieren oder sich auf die Pflege eines Menschen gut vorzubereiten.