Aschau – Starkoch Heinz Winkler ist tot. Der 73-Jährige starb unerwartet am vergangenen Freitag. „Eine Legende der Kochkunst ist gegangen“, würdigte die Familie in einer ersten Reaktion die beeindruckende Lebensleistung Winklers. Mit Bestürzung reagierten auch Aschaus Bürgermeister Simon Frank und der Leiter der Tourist Info, Herbert Reiter, auf den plötzlichen Tod des Sternekochs.
Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen auf dem Hof der Familie in St. Andrä, Südtirol, machte Heinz Winkler eine einzigartige Karriere. Beflissen, zuverlässig und mit stetigem Streben nach Perfektion startete er schon sehr jung als Küchenchef eines berühmten Fünf-Sterne-Hotels. Zu seinen Lehrmeistern zählte der berühmte Paul Bocuse, mit dem ihn eine lange Zusammenarbeit verband. Ebenso kochte er bei Eckart Witzigmann im Tantris, zu einer Zeit als Heinz Winkler sich schon längst seine Anerkennung als Küchenchef verdient hatte. Mit 32 Jahren erhielt er als jüngster Koch der Welt und Verantwortlicher für das Tantris den dritten Stern.
In Aschau seine
Heimat gefunden
Erst im vergangenen Jahr feierte Heinz Winkler in seiner geliebten „Residenz Heinz Winkler“ sein 30-jähriges Jubiläum. Sein eigener Chef zu sein war als junger Mensch seine große Vision. Vom ersten Moment an habe Heinz Winkler, wie die Familie ausführt, gewusst, dass dieses Haus in Aschau – einstmals das Hotel Alte Post – mit seiner Geschichte und den wundervollen Gemäuern als Heimat für seine Kochkunst den passenden Rahmen bieten wird.
Viele Auszeichnungen sind Winkler im Laufe des Lebens zuteilgeworden. Von den verliehenen Sternen über weitere gastronomische Auszeichnungen bis hin zum Bundesverdienstkreuz am Bande im Jahr 2001.
„Er war ein wundervoller Gastgeber und hat zusammen mit seinem Team seine ‚Cuisine Vitale‘ über weite Grenzen hinaus bekannt gemacht“, so die Familie in einer ersten Stellungnahme.
Schmerzhafte
Verluste
Schmerzhafte Verluste begleiteten seinen Lebensweg und prägten sein Wesen. Sein Lebenswerk, die Residenz, werde in seinem Sinne von seinen Kindern, Enkelkindern, den Müttern weitergeführt, unterstreicht die Familie weiter.
„Man kann nur den Hut vor seiner Lebensleistung ziehen“, so Aschaus Bürgermeister Simon Frank gestern zum Tod von Heinz Winkler.
Der Umbau des Hotels Alte Post in die Residenz sei von enormer Strahlkraft für die Gemeinde gewesen, betonte Frank weiter und erinnerte an die vielen prominenten Gäste aus aller Welt, die in der Residenz zu Gast gewesen seien.
Der Gemeinde
wohlgesonnen
Der Bürgermeister würdigte aber auch das Engagement des Verstorbenen für die Gemeinde: „Heinz Winkler war Aschau immer wohlgesonnen.“ Wie eng die Verbindung Winklers mit der Gemeinde war, zeige auch die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an den Spitzenkoch im Jahr 2009.
„Heinz Winkler war nicht nur ein weltweites Aushängeschild mit seiner grandiosen Kochkunst und seinem Gourmet-Tempel der Residenz, sondern Heinz Winkler war auch ein Macher, der seinesgleichen sucht.“ Tief erschüttert zeigte sich gestern im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen der Leiter der Tourist Info Aschau, Herbert Reiter. Mit seinem starken Charakter und seinen Visionen habe es gerade im Tourismus unzählige freundschaftliche Kontakte und einen regen Austausch gegeben.
Starkoch war
dreimal verheiratet
Winkler hinterlässt Ehefrau Daniela Hain und Sohn Alexander aus einer früheren Ehe, der seit 2012 als Restaurantleiter in Aschau tätig war. Sein zweiter Sohn Manfred, der auch aus einer früheren Beziehung stammt, starb 2013 nach einem Schlaganfall. Insgesamt war der Star-Koch dreimal verheiratet.