Rosenheim – Tagsüber liegen die Temperaturen im zweistelligen Bereich, aber nachts wird es ganz schön kalt. Der Straßenbetriebsdienst des Staatlichen Bauamtes Rosenheim steht in den Startlöchern. Mit rund 24000 Tonnen Streusalz sind die Salzhallen in Rosenheim, Hausham, Ampfing, Ebersberg und Wasserburg gut gefüllt.
Rund 1300
Straßenkilometer
„Selbst bei einem überdurchschnittlichen Winter reicht die Menge der Erfahrung nach aus. Und wenn es doch knapp werden sollte, kann kurzfristig bei der Zentralstelle Nachschub geordert werden“, sagt Axel Reinicke, der beim Staatlichen Bauamt Rosenheim für den Straßenbetriebsdienst der Straßenmeistereien zuständig ist.
Insgesamt betreut das Staatliche Bauamt Rosenheim rund 1300 Kilometer Bundes-, Staats- und Kreisstraßen in Rosenheim, Miesbach, Mühldorf und Ebersberg. Mit insgesamt 54 eigenen und angemieteten Fahrzeugen sorgen die vier Straßenmeistereien dafür, dass die Straßen, aber auch die Geh- und Radwege frei von Schnee und dank der Streuautomaten nicht eisglatt und rutschig sind.
Wichtig sind eine frühzeitige und zuverlässige Wettervorhersage und die Straßenwetterstationen, die die aktuellen Informationen liefern. „Für die Wettervorhersagen stehen den Straßenmeistereien die Wetterradarbilder und die Straßenzustands- und Wetterprognosen des Deutschen Wetterdienstes zur Verfügung. Die Straßenwetterstationen, 15 sind es im Dienstgebiet, ergänzen die Vorhersagen um die aktuellen Daten, wie die Fahrbahntemperatur, den Niederschlag und die Salzkonzentration auf der Fahrbahn“, so Reinicke.
In welcher Reihenfolge die Straßen geräumt und auf welchen Straßen zuerst gestreut wird hängt von der Bedeutung der Straße für das Verkehrsnetz ab. In Einsatzrouten und -plänen ist das genau festgelegt. „Überdurchschnittlich hoch belastete Bundes- und Staatsstraßen sollen stets schnee- und eisfrei bleiben. Hier sind die Räum- und Streufahrzeuge notfalls auch rund um die Uhr im Einsatz. Das übrige Straßennetz wird zwischen 6 und 22 Uhr in einem befahrbaren Zustand gehalten. Dafür rücken die ersten Räumfahrzeuge schon gegen 4 Uhr morgens aus“.
Wobei „gestreut“ nicht wirklich zutrifft. Vielmehr ist es eine Kombination aus streuen und sprühen. „Das trockene Auftausalz wird im Fahrzeug mit einer Salzlösung, der Sole, unmittelbar vor dem Ausbringen angefeuchtet“, erklärt Reinicke. „Dafür sind die Fahrzeuge mit speziellen Feuchtsalzstreugeräten ausgerüstet. Das Anfeuchten sorgt dafür, dass das Salz sofort auf der Fahrbahn haften bleibt und die Wirkung einsetzen kann.“ Das verringert die benötigte Salzmenge, ist wirtschaftlicher und schont die Umwelt. Allerdings ist das Ausbringen der Sole nur bis Minus sieben Grad Celsius möglich.
Tipps für
Autofahrer
Alle Straßen zu jeder Zeit schnee- und eisfrei zu halten, kann selbst der beste Winterdienst nicht gewährleisten. Deshalb sind auch die Autofahrer gefordert: „Ziehen Sie rechtzeitig die Winterreifen auf, checken Sie die Profiltiefe und befreien Sie vor dem Losfahren die Scheiben immer komplett von Schnee und Eis!“ Auch der Fahrstil muss zum Winterwetter passen, so der Hinweis von Reinicke: „Straßenglätte, Schneereste, Verwehungen oder auch mal eine geschlossene Schneedecke – damit muss man im Winter bei uns einfach rechnen.“ „Deshalb fahren Sie umsichtig, planen Sie etwas mehr Zeit ein und achten Sie auf die langsamer fahrenden Räum- und Streufahrzeuge“, erklärt Reinicke und lächelt: „Wenn alle etwas Rücksicht nehmen, ist das schon die halbe Miete. Und dann gibt es ja immer noch uns!“