Hochwasserschutz an der Mangfall läuft an

von Redaktion

Stadt Rosenheim und Wasserwirtschaftsamt kooperieren – An exponierten Stellen werden Betonquader gesetzt

Rosenheim – Zu den Unterhaltsmaßnahmen an den Verbund Kraftwerken am bayerischen Inn von Oberaudorf bis Passau gehören auch regelmäßige Vermessungen der Sohle im gesamten Gewässerbereich. Bei der Überprüfung zwischen den Staustufen Rosenheim und Feldkirchen wurde festgestellt, dass sich, vermutlich initiiert durch das Hochwasser 2017, Sedimente abgelagerten.

Um Auswirkungen bei einem möglichen Frühjahrshochwasser 2023 zu vermeiden, wird die Verbund Innkraftwerke Maßnahmen setzen, um Hochwasserschutz in diesem Bereich auch weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Langfristig wird sich die Sohle des Inns durch den natürlichen Abfluss und dem damit verbundenen Sedimentabtrag wieder auf einem natürlichen Niveau stabilisieren.

Im Bereich der beiden Kraftwerke Rosenheim und Feldkirchen mündet die Mangfall, bei Flusskilometer 184,74, in den Inn. Die jüngsten Abflussberechnungen zeigten, dass bei Hochwasser des Inns dessen Rückstau den Wasserspiegel einer gegebenenfalls ebenfalls hochwasserführenden Mangfall beeinflussen kann. Die hierbei betroffenen Deichabschnitte der Mangfall liegen auf beiden Flussseiten zwischen den Fußgängersteg am Freibad und der Eisenbahnbrücke. In diesem Bereich ist das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim für die Gewässerunterhaltung zuständig und plant bereits eine dauerhafte, umfassende innenstädtische Hochwasserschutzmaßnahme.

Um den temporären Gegebenheiten Rechnung zu tragen, wird die Verbund Innkraftwerke in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim aber bereits in der zweiten Novemberhälfte temporäre Anpassungsmaßnahmen am Freibord umsetzen. Die Bauzeit beträgt in etwa drei Monate. Ziel ist es, bereits im Frühjahr 2023, rechtzeitig zur Schneeschmelze und einer damit einhergehenden erhöhten Wasserführung, das hohe Schutzniveau wieder sicherzustellen.

Die Planung sieht vor, an exponierten Stellen neben den Fuß- und Radwegen Betonquader in Fertigteilbauweise zu setzen. Dadurch wird die Höhendifferenz zwischen Dammkrone und Wasserspiegel, das Freibord, um circa 60 Zentimeter erhöht. An Durchgängen werden mobile Hochwasser-Dammbalkensysteme errichtet, die im Hochwasserfall rasch geschlossen werden können. Die Maßnahmen sind als temporäre Übergangslösung vorgesehen und sichern so die Freibordsituation bis zur finalen gesamtheitlichen Umgestaltung dieses Bereiches durch das Wasserwirtschaftsamt.

Aus Sicherheitsgründen ist während der Bauausführung eine jeweils einseitige Sperrung des Fuß- und Radweges von Mitte November bis voraussichtlich Ende März 2023 nötig. Beschilderungen vor Ort informieren über temporäre Umleitungen. Ebenso ist eine allgemeine Infotafel vorgesehen.

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