Kematen – Nach zweijähriger Zwangspause durften Mitglieder und Ehrenamtliche der Bezirksgruppe Oberbayern-Rosenheim des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes (BBSB) wieder eine Vorweihnachtsfeier abhalten. Dazu lud die Bezirksgruppenleiterin sowie Blinden- und Sehbehindertenberaterin Brigitte Lindmeier auch Bezirksrat Sebastian Friesinger und den stellvertretenden Vorsitzenden des VdK-Kreisverbands Rosenheim ein.
Lindmeier dankte in ihrer Begrüßung allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Bezirksgruppe einschließlich aller notwendigen Begleitpersonen, die für ihr Engagement auch große Teile ihrer Freizeit opferten. Die beiden vergangenen Jahre, gekennzeichnet durch die Corona-Pandemie, seien eine noch nie da gewesene Herausforderung gewesen. Sie ehrte Franziska Trainer, Marion Vetter, Max Troppmann, Judith Neidhardt, Rolf Böttcher, Regina Hilger, Heidi Schulze, Angelika Zuckersätter, Evi Schön und Herbert Beck. Tief beeindruckt wertete Bad Feilnbachs Bürgermeister Anton Wallner die Leistungen der Bezirksgruppe im BBSB. Freude schenken, so brachte es der stellvertretende Landrat Sepp Hofer zum Ausdruck, sei das schönste Geschenk, das gegeben werden könne. Es drücke sich durch immaterielle Werte wie Lächeln, gute Worte, Verständnis und das „Dasein“ für andere aus.
Wie Franziska Weigand, Beisitzerin im Landesvorstand des BBSB, in ihrem Tätigkeitsbericht erläuterte, gibt es in Politik und Gesellschaft nach wie vor Verbesserungsbedarf, was die Situation für Blinde und Sehbehinderte angeht. So kämpfe der Landesverband für ein Grundrecht auf geheime Wahlen auch in Bayern. Große Wahlzettel bereiteten betroffenen Personen große Schwierigkeiten. Unterstützende Hilfe von Begleitpersonen beim Ausfüllen von Abstimmungsvorlagen verstoße aber gegen das geheime Wahlrecht. Unzureichend sei auch die Inklusion sehbehinderter und blinder Schüler sowie die Barrierefreiheit in öffentlichen Einrichtungen und die „Digitale Barrierefreiheit“.
Der kulturelle Teil der Feier mit alpenländischen Liedern vom Männergesang der Kolbermoorer Stadtsingschule und sanften Weisen der „Eaboch Musi“ ermöglichte es den Anwesenden, die Alltagsprobleme für einen Moment zu vergessen. Sprecher Helmuth Hoch sorgte mit teils eigenen Texten für Heiterkeit und ein Innehalten. pes