Getöteter Säugling:Noch keine heiße Spur

von Redaktion

Eltern möglicherweise aus Österreich?

Ruhpolding – Die Polizei ermittelt auf Hochtouren: Vier Tage nach dem Fund eines toten Neugeborenen nahe Ruhpolding verfolgt die Polizei weiter jede Spur. Doch die Hinweislage ist dünn. Stammt die Mutter des Kindes womöglich nicht aus der Region?

Wer tut einem wenige Stunden alten Neugeborenen so etwas an? Diese Frage bleibt auch vier Tage nach dem Fund eines toten Säuglings in der Nähe von Ruhpolding unbeantwortet. Man habe einige Hinweise erhalten, aber noch keine heiße Spur, sagt Alexander Huber, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.

Offenbar hat sich bei den Behörden noch kein direkter Augenzeuge gemeldet, der gesehen hätte, wie das Kleine abgelegt wurde. Auch sind wohl noch keine Angaben von verdächtigen Autos eingetroffen. Es werde aber jedem einzelnen Hinweis nachgegangen, sagt Alexander Huber, auch wenn sie nur allgemeiner Natur seien.

Kliniken und Hebammen befragt

Wovon ausgegangen werden darf: Die Polizei hat bei Kliniken und Hebammen in der Region Traunstein und Rosenheim nachgefragt. Und offenbar auch von dort keinen Hinweis erhalten. Offenbar hat deswegen die Polizei ihren Fokus auch über die Region hinaus geweitet. Es könne ganz und gar nicht ausgeschlossen werden, dass die Eltern des Kindes nicht aus Ruhpolding, sondern von weiter weg, etwa aus Österreich, stammen. Denn die Fundstelle ist nur wenige Meter von der B305 entfernt, die in Richtung Kössen/Tirol führt. Die Polizei ruft nach wie vor dazu auf, sich als Zeuge zu melden, wenn man etwa eine Frau kennt, die kürzlich entbunden haben müsste und kein Kind hat. Während die Polizei mit Hochdruck ermittelt, trauern die Menschen in Ruhpolding. Für Freitag, 9. Dezember, 18.30 Uhr laden die katholische und die evangelische Kirchengemeinde zu einer ökumenischen Andacht in die Pfarrkirche St. Georg ein, „bei der man seiner Trauer Ausdruck verleihen kann“, wie Ruhpoldings Bürgermeister Justus Pfeifer auf Instagram neben dem Bild einer im Dunkeln brennenden Kerze schreibt.

Die Andacht ist verbunden mit einem „gemeinsamen Weg in Stille“ zur Marienfigur oberhalb des ehemaligen Altenheims St. Adelheid.

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