Rosenheim – In einem Mehrfamilienhaus in der Argonnenstraße 1 hat es gestern gebrannt. Das bestätigte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Und auch sonst gibt es noch einige offene Fragen.
Notruf geht
um 10.36 Uhr ein
Der Notruf erreichte die Integrierte Leitstelle um 10.36 Uhr. „Uns wurde mitgeteilt, dass es in einer Wohnung im Erdgeschoss eines Mehrparteienhauses in der Argonnenstraße brennt“, sagt Polizeisprecher Stefan Sonntag auf OVB-Anfrage. Mit einem Großaufgebot machten sich die Rettungskräfte auf den Weg in die Endorfer Au und versuchten, den Brand unter Kontrolle zu bekommen, der sich mittlerweile im gesamten Erdgeschoss des Hauses ausgebreitet hatte. Die sechs Bewohner des Hauses mussten evakuiert werden, drei von ihnen wurden mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Das bestätigte der stellvertretende Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und Bereichsleiter Rettungsdienst, Thomas Neugebauer. Er sei selbst vor Ort gewesen und habe sich um die Patienten gekümmert. Insgesamt seien 35 Einsatzkräfte, fünf Rettungswagen, drei Fahrzeuge der Schnelleinsatzgruppe der Malteser und des BRK sowie ein Rettungshubschrauber im Einsatz gewesen. „Den konnten wir aber wieder abbestellen“, sagt Neugebauer.
Kurze Zeit nach Eintreffen der Feuerwehr gelang es den Einsatzkräften, den Brand zu löschen. Die Höhe des Schadens liegt nach ersten Schätzungen bei 150000 Euro. Die Ursache für den Brand ist noch unklar und Gegenstand der eingeleiteten Ermittlungen. Für die Kriminalpolizei Rosenheim übernahmen Beamte des Kriminaldauerdienstes (KDD) die Ermittlungen zur Brandursache unmittelbar nach Beendigung der Löscharbeiten. Ebenfalls im Einsatz waren neben der Polizeiinspektion Rosenheim 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Rosenheim sowie der Stadtteilfeuerwehr Aisingerwies-Oberwöhr.
Das Haus an der Argonnenstraße 1 gehört der Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft der Stadt Rosenheim (GRWS). Laut dem städtischen Pressesprecher Christian Schwalm sind die sechs Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus nach dem Brand nicht mehr bewohnbar. „Die GRWS kümmert sich jetzt um einen Ersatz“, sagt Schwalm. Bis dahin würden die Bewohner vorübergehend bei Familien unterkommen.
Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Argonnenstraße gebrannt hat. So gab es einen ähnlich schweren Fall im November 2013, an den sich auch Thomas Neugebauer noch gut erinnern kann. „Ich war damals Einsatzleiter“, sagt der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer.
Fenster und
Türen geschlossen
Ein Wohnungsbrand hatte hier für einen Schaden in Höhe von mehr als 200000 Euro gesorgt. Gleich mehrere Familien standen vor den Scherben ihrer Existenz, nur der schnelle Einsatz von rund 70 Feuerwehrleuten konnte noch Schlimmeres verhindern. Damals war die Hitze so groß, dass in den umliegenden Wohnungen die Fenster zu Bruch gingen und Rauch eindrang. Etwas glimpflicher schien es am Donnerstagvormittag abgelaufen zu sein.
Das bestätigt Cosimo De Giorgi. Er wohnt im Nachbargebäude – und das bereits seit 27 Jahren. „Ich bin gerade aus der Stadt zurückgekommen, als ich die ganzen Feuerwehren in der Straße gesehen habe“, sagt er am Telefon.
Umso größer sei die Erleichterung gewesen, als er realisiert habe, dass sein Haus nicht betroffen ist. Die Polizei habe ihn lediglich aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.