Unbedingt Vorsicht walten lassen

von Redaktion

Bornavirus Wie lässt sich eine Feldspitzmaus überhaupt erkennen?

Maitenbeth – Das Bornavirus ist nach wie vor in Maitenbeth präsent. Das ergaben die Studienergebnisse des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) und des Landesamts für Gesundheit (LGL), die bei einer Pressekonferenz im Landratsamt Mühldorf vorgestellt wurden. Die Forschung ergab bei insgesamt 157 untersuchten Tieren sechs Feldspitzmäuse, die positiv auf das Bornavirus getestet wurden – und zwar nur Feldspitzmäuse. Keine andere Art ist bislang mit dem Virus infiziert, ergab die Untersuchung. Doch wie erkennen die Bürger – insbesondere die Maitenbether – eine Feldspitzmaus? Und können tote Tiere einfach im Hausmüll entsorgt werden? Stellvertretend für das Friedrich-Löffler-Institut beantwortet Diplom-Biologin Elke Reinking diese Fragen.

Frau Reinking, wie erkenne ich eine Feldspitzmaus? Was unterscheidet sie beispielsweise von einer Garten-, Sumpf- oder Wasserspitzmaus?

Die Erkennung der Feldspitzmaus beziehungsweise deren Unterscheidung von anderen Spitzmausarten ist schwierig und erfordert sehr häufig eine molekulare Untersuchung. Die Bürgerinnen und Bürger sollten somit generell beim Fund einer Spitzmaus sehr vorsichtig vorgehen.

Wie sollten tote Mäuse entsorgt werden? Was passiert mit dem Kadaver? Sollen Bürger, insbesondere die Maitenbether, das Tier ans Friedrich-Löffler-Institut schicken?

Tote Mäuse und Spitzmäuse sollten – wie von Frau Dr. Merle Böhmer bei der Pressekonferenz im Landratsamt Mühldorf vorgestellt – sicher aufgenommen und verpackt werden. Die verschlossene Plastiktüte mit der toten Spitzmaus kann danach in der Restmüll-Tonne entsorgt werden. Für Maitenbether Bürgerinnen und Bürger besteht darüber hinaus die Möglichkeit, gefundene tote Spitzmäuse (Totfunde, Katzenfänge) auf das Bornavirus (BoDV-1) am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) untersuchen zu lassen.

Werden die toten Mäuse vom Institut abgeholt?

In Zusammenarbeit mit dem LGL Bayern und dem Gesundheitsamt in Mühldorf am Inn werden die zentrale Lagerung und der Versand von gefundenen toten Spitzmäusen aus Maitenbeth zum FLI organisiert. Für den gekühlten Versand von Proben an das FLI werden die vorgeschriebenen Regeln für den Versand diagnostischer Proben beachtet.

Wie wird sichergestellt, dass sich niemand durch die möglicherweise infizierte Maus ansteckenkann?
Personen, die den Kadaver von (Feld)Spitzmäusen beseitigen, müssen Einmalhandschuhe und eine Maske (nach Möglichkeit eine Feinstaubmaske, z.B. FFP2, KN95) tragen. Vor der Entsorgung sollten Spitzmäuse und deren Ausscheidungen zunächst gründlich mit einem handelsüblichen Reinigungsmittel besprüht werden. So verhindert man die Aufwirbelung von virushaltigem Staub bei der Entsorgung und der anschließenden Reinigung. Die tote Spitzmaus kann dann mit einer über die Hand gestülpten Plastiktüte aufgenommen und die Tüte anschließend verschlossen und entsorgt werden. Angesichts der geringen Anzahl bekannter Infektionen mit BoDV-1 beim Menschen ist die Infektionswahrscheinlichkeit insgesamt sehr gering.

Spitzmäuse sind keine Haustiere

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