Traunstein/Rosenheim/Karlsfeld – Stefan H. aus Ottobrunn hat Anfang 2021 in den Impfzentren Rosenheim und Karlsfeld 305 Menschen gegen das Coronavirus geimpft und trug außerdem für 1144 weitere Impfungen durch medizinisches Fachpersonal die ärztliche Verantwortung. Dabei ist der 50-Jährige kein Mediziner, sondern studierter Theologe. Seine ärztliche Approbationsurkunde war ebenso gefälscht wie seine beiden Doktortitel. Im Mai dieses Jahres verurteilte ihn deshalb Richterin Jacqueline Aßbichler am Landgericht Traunstein zu drei Jahren und zehn Monaten Haft. „Er ist ein Hochstapler und Betrüger“, waren Aßbichler und Staatsanwalt Markus Andrä überzeugt. Sie warf ihm unter anderem „gefährliche Körperverletzungen“ an den Impfwilligen sowie Täuschung und Gefährdung der Gesundheit der von ihm Geimpften vor. Der Angeklagte selbst gab an, er habe „aus Liebe zu den Menschen“ gehandelt. Einsichtig zeigte er sich vor Gericht nicht. Letztlich aber hatte er ein Geständnis abgelegt und sich entschuldigt. sen