Rosenheim/Bad Aibling – Zehn Jahre alt wurde das Rosenheimer Sommerfestival in diesem Jahr, und 50000 Gäste feierten mit. Allein zu „Deep Purple“ kamen rund 9000 Fans. „Das Publikum war zufrieden, die Künstler ebenfalls, dann sind wir auch happy“, zieht Alexandra Birklein, Medienagentin des Sommerfestivals, Bilanz. Weitere gut besuchte Auftritte hatten etwa „Dicht und Ergreifend“ und Hubert von Goisern. Insgesamt hätten die Besucher nach Corona große Lust auf Konzerte mitgebracht, die Stimmung sei friedlich und gelöst gewesen. Bewährt habe sich das System der Festivalpässe, die auch an eine andere Person weitergegeben werden dürfen. Nur der Verkauf der Einzelkarten sei nicht besonders gut gelaufen.
Solche Einzelkarten sind auch das, was vom kommenden Sommerfestival 2023 noch übrig ist – alle Pässe sind nämlich schon wieder ausverkauft. Kein Wunder: Haben doch internationale und nationale Größen wie Zucchero, One Republic aus den USA und Roland Kaiser schon ihr Kommen zugesagt.
In Bad Aibling lud das „Echelon“, Deutschlands größtes elektronisches Festival, im August nach zwei Jahren Corona-Pause wieder Tausende Fans zum Feiern und Tanzen ein. Über 100 internationale und nationale Künstler machten das Ereignis erneut zu einer unvergesslichen Veranstaltung für alle Electro- und Techno-Fans. Die größte Sorge der Veranstalter, die Sommer-Hitze, hatte sich just zu diesem Wochenende verabschiedet. Den Fans war das egal. Sie umjubelten auf sechs Bühnen Musiker und Bands wie „Alle Farben“, „Lost Frequencies“, Charlotte de Witte, Felix Kröcher, Reinier Zonneveld, „Pappenheimer“, Monika Kruse und viele mehr.
Fast hätte man in Rosenheim schon nicht mehr daran geglaubt, am Ende gab es das Herbstfest doch, nach zwei Jahren Corona-Pause. Es sei Zeit, „auch im Bereich der Volksfeste wieder zur Normalität überzugehen“, so Reinhold Frey, Vorsitzender des Wirtschaftlichen Verbands Rosenheim, im Mai. Eine Zwangspause für die Rosenheimer Wiesn hatte es seit 1946 nicht mehr gegeben.
Max Fahrenschon, Vorsitzender der Bezirksstelle Rosenheim des Bayerischen Schaustellerverbands, freute sich schon auf seine Stammkunden. Und Oberbürgermeister Andreas März entgegnete etwaiger Kritik ob des Krieges in der Ukraine, dass er sich in der Frage, wo man nun die Grenze ziehen solle, schwer tue: „Soll man dann auch nicht mehr in den Biergarten gehen?“
Bald schon drehten sich die Gedanken dann auch mehr um den Bierpreis im Herbst: Ein Rekord wurde da erwartet, wenn auch nicht auf dem Niveau der Münchener Wiesn. Am Ende waren es gut 11,80 Euro für eine Mass – ein Plus von 28 Prozent gegenüber 2019 – , und auch andere Getränke waren merklich teurer.
Nach 16 Tagen im Spätsommer zog Klaus Hertreiter, Herbstfest-Projektleiter des Wirtschaftlichen Verbandes, Bilanz: „Wir sind sehr zufrieden.“ Die Besucher hätten das Feiern in der Pause nicht verlernt, auch wenn die Stimmung zu Beginn noch etwas verhalten gewesen sei. Viel Lob gab es im Nachhinein von der neuen Festwirts-Familie Heinrichsberger.
Die Bierlieferanten, Auerbräu und Flötzinger, fanden den Wiesn-Neustart gelungen. „Eine Rekordwiesn war es aber sicher nicht“, so das Resümee von Auerbräu-Geschäftsführer Dirk Steinebach und Marisa Steegmüller, geschäftsführende Gesellschafterin der Flötzinger Brauerei.
Zum Umsatz wollten sich beide wie gewohnt nicht äußern. Jedoch waren die Bierzelte etwas leerer als in den Vorjahren, einen Platz fanden Besucher damit heuer leichter. Immerhin: OB März absolvierte sein erstes Anzapfen mit Bravour. sen