Ein Gesamtetat mit über 400 Millionen Euro, Investitionen für mehr als 50 Millionen Euro, eine relativ geringe Nettoneuverschuldung in Höhe von 2,9 Millionen Euro und mit einem Prozentpunkt Erhöhung eine maßvolle Anhebung der Kreisumlage auf 46,75 Prozent: Der Haushalt ist solide aufgebaut und stellt den gelungenen Versuch dar, die Interessen des Kreises und der Gemeinden fair unter einen Hut zu bringen. Geschachere hin oder her, am Ende zählen die Akzeptanz des Zahlenwerks und dessen Substanz. Dafür gab es im Kreistag eine breite Mehrheit. Eine gute Grundlage für 2023.
Kein Widerspruch
Der Etat basiert auf ungeschönten Annahmen und trägt eindeutig auch die Handschrift des Maßhaltens. Die Tatsache, dass der Kreis trotz einer angespannten finanziellen Lage über 50 Millionen Euro investieren will, steht dazu nicht im Widerspruch. Aufschieben hieße immer auch verteuern. Diesem Trend wirkt der Haushalt entgegen, ohne elementare Grundsätze der Verhältnismäßigkeit und der Sparsamkeit zu verletzen.
Ein Zeugnis für solides Wirtschaften ist die Tatsache, dass der Kreis seine Schulden trotz aller Unwägbarkeiten und des Investitionsbedarfs in der mittelfristigen Finanzplanung bei unter 80 Millionen Euro halten will. Die lagen 2012 noch bei rund 105 Millionen Euro. Auch in Zukunft wichtig: Der Kreistag darf nicht in Versuchung geraten, die Gemeinden wie Zitronen auspressen zu wollen.