Etwas Freude braucht man doch zum Leben!

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Er habe jetzt am Monatsende überhaupt kein Geld mehr, erzählt mir ein Mann, der deswegen im Pfarrhaus vorstellig wird. Er könne sich nicht einmal mehr „ein paar Kracher“ für die Silvesternacht leisten. Als ich ihm sage, dass ich Silvesterböller nicht für unbedingt überlebensnotwendig halte, meint er: „Aber etwas Freude braucht man doch im Leben!“ Da muss ich ihm jetzt allerdings uneingeschränkt recht geben. Freude lässt uns Menschen gerade in schwierigen Lebenssituationen wieder aufleben und ist etwas sehr kostbares und wertvolles. Für seine „Kracher“ und vielleicht noch etwas Alkohol dazu hat er freilich kein Geld von mir bekommen. Dafür sind echte Notlagen anderer größer und mit der Verteilung von Spendengeldern gehen wir sehr sorgsam und verantwortungsvoll um. Zudem muss ich jede Ausgabe an Bedürftige begründen und belegen. Auch wenn der Mann in diesem Fall ohne Geld von dannen gezogen ist, akzeptiere ich voll und ganz, dass wir beide in Bezug auf „Lebensfreude“ eben unterschiedliche Vorstellungen haben. Das liegt in der Verschiedenheit von uns Menschen und auch unserer unterschiedlichen Lebensgeschichten und Erfahrungen. Ihm und uns allen wünsche ich aber zum Jahreswechsel, dass wir mit einer anderen, mit einer tieferen und nachhaltigeren Freude in das neue Jahr gehen können. Mit einer Freude, die unsere Herzen wirklich hell macht und die auch noch ausstrahlen kann auf unsere Umgebung. Wer Liebe sät, wird Freude ernten. Dazu die Zuversicht, dass Gott auch im neuen Jahr an unserer Seite sein wird.

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