Stephanskirchen – In der Nacht auf vergangenen Freitag, 30. Dezember, tappte Kater Burli auf einem Betriebsgelände nur wenige Meter von seinem Zuhause in Stephanskirchen entfernt in eine Schlagfalle mit Hackfleisch-Köder (wir berichteten). Die Besitzer sind fassungslos. „Wir sind wütend und traurig zugleich“, erklärt das junge Paar. Am Donnerstag, 29. Dezember, ließen die beiden ihren zweieinhalbjährigen Freigänger im Ortsteil Waldering nach draußen. „Normalerweise kam er alle zwei Stunden zurück – doch an diesem Tag nicht“, schildern die beiden. Gegen Mitternacht riefen sie auf der Terrasse nach Burli und vernahmen plötzlich jämmerliche und laute Katzenschreie. Daraufhin machte sich der 31-jährige Besitzer auf die Suche.
Nur wenige Meter entfernt liegt ein Betriebsgelände, auf dem sich der jämmerlich rufende Kater befand. Der 31-Jährige alarmierte die Polizei, da es sich um ein videoüberwachtes Betriebsgelände handelte und er es nicht ohne Genehmigung betreten wollte.
Die verständigte Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Rosenheim verschaffte sich Zugang zum Gelände und fand den Kater – noch lebend – eingequetscht in einer Schlagfalle mit teils noch vorhandenem Hackfleischköder vor, den Burli allem Anschein nach fressen wollte.
Das gesamte Hinterteil war eingeklemmt, das Tier habe kaum mehr den Schwanz bewegen können, so der Besitzer. Da das schwer verletzte Tier nicht mehr zu retten war, erlöste einer der Beamten Burli schließlich mit einem Schuss aus der Dienstpistole von seinen Qualen.
Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den derzeit noch unbekannten Fallensteller wegen des Verdachts von Straftaten gegen das Tierschutzgesetz, Jagdwilderei und Sachbeschädigung ein. Ob der Firmeninhaber etwas mit der Falle zu tun hat, ist noch unklar.
„Theoretisch ist es möglich, dass jeder dort Fallen ablegen könnte. Nach ersten Erkenntnissen dürfte die Falle primär aufgestellt worden sein, um Marder zu fangen“, so ein Polizeisprecher. Diese Form des Aufstellens jener Schlagfallen erfordert aber behördliche Genehmigung und entsprechende Absicherungsmaßnahmen im Umkreis der Falle. Die Polizei prüft nun, ob entsprechende Erlaubnisse vorlagen. Marina Birkhof