Die Engel für große seelische Nöte

von Redaktion

Ökumenische Notfallseelsorger in Stadt und Landkreis ziehen Bilanz

Landkreis – Sie leisten Hilfe für Menschen, die mit einem unerwarteten Todesfall konfrontiert sind. Sie stehen Angehörigen von Vermissten, Ersthelfern oder Augenzeugen zur Seite, die nicht direkt von Rettungskräften oder Polizei begleitet werden können: die Mitarbeiter der Notfallseelsorge.

Im vergangenen Jahr hat die Leitstelle Rosenheim in Stadt und Landkreis insgesamt 258-mal (2021: 245-mal) Kräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) alarmiert. Die Ökumenische Notfallseelsorge (NFS) ist 195-mal (2021: 199-mal) ausgerückt, die übrigen Einsätze wurden vom Bayerischen Roten Kreuz und der Johanniter-Unfall-Hilfe abgedeckt. In den Einsätzen der beiden großen Kirchen wurden laut den Einsatzberichten 754 Personen begleitet.

Supervision nach
belastenden Fällen

Die Notfallseelsorger sind in der Regel erst einmal alleine unterwegs. Rund 513 Stunden wurden dafür ehrenamtlich aufgebracht. Die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger, die in der Notfallseelsorge mitwirken, leisten die Bereitschaften und Einsätze über ihren beruflichen Dienst hinaus. Daneben gibt es aus beiden Kirchen ehrenamtliche Seelsorger. Der Kreis der Mitarbeiter kann gar nicht groß genug sein für diesen Dienst. Neben den Einsätzen treffen sich die Notfallseelsorger in vielen Ehrenamtsstunden zu Teamsitzungen, Fortbildungen und zur Supervision. Diese ist besonders wichtig nach besonders belastenden Einsätzen, wie etwa nach einem plötzlichen Kindstod oder wenn die Nachricht vom Tod eines jungen Menschen an Angehörige überbracht werden muss.

Die Ehrenamtlichen werden hauptamtlich unterstützt von Peter Peischl auf evangelischer Seite und Thomas Jablowsky auf katholischer Seite. Die Erzdiözese München und Freising hat die Notwendigkeit der adäquaten Leitung dieses Dienstes an der Gesellschaft erkannt und in den neuen Stellenplan einfließen lassen. In jedem Landkreis werden künftig Mitarbeiter für die Leitung und Koordination des Notfallseelsorge-Dienstes beauftragt, in Rosenheim seit 1. Januar mit einer halben Stelle.

Im Fokus: Menschen,
die Hilfe brauchen

Damit wurde in der Leitung der ökumenischen Notfallseelsorge eine Parität zwischen den beiden großen Kirchen hergestellt. Die katholische Bischofskonferenz hat nach Auswertung der Begleitung der Menschen bei der Flutkatastrophe im Ahrtal erkannt, dass die Kirche hier einen wertvollen Dienst leistet, der weiter gefördert und ausgebaut werden muss.

Die Koordination mit den anderen Diensten in der Psychosozialen Notfallversorgung, auch bei größeren Schadenslagen, erfolgt seit letztem Jahr in der ARGE (Arbeitsgemeinschaft) PSNV gemeinsam mit dem Landkreis Miesbach.

Hier sind auch Vertreter der anderen Organisationen dabei, um sich vor den Einsätzen abzusprechen und die jeweilige Arbeitsweise kennenzulernen. Im gemeinsamen Einsatz der Engel in der Not stehen dann immer die Menschen, die Hilfe brauchen, im Vordergrund.

So können Sie Notfallseesorger werden

Wer sich innerhalb der Ökumenischen Notfallseelsorge an der Hilfe für Menschen beteiligen möchte, wendet sich an Pfarrer Peter Peischl, Telefon (08071)5259840, oder Diakon Thomas Jablowsky, Telefon (08034)907148. Die Hilfe für Betroffene wird über die Integrierte Leitstelle Rosenheim (112) ausgelöst.

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