Ruhpolding – Nach über 85 Jahren brachte die jüdische Sportbewegung Makkabi den Winter-Sport zurück in die jüdische Sportwelt. Als Austragungsort der Spiele, die am gestrigen Sonntag zu Ende gingen, wurde Ruhpolding gewählt. Sportlich und zwischenmenschlich wurde es ein gelunges Event! „Eine super Entscheidung bei den Makkabi Winter-Games dabei zu sein“ – die Teilnehmer zeigten sich voll des Lobes über die Spiele und Begegnungen mit Sportlern und Einheimischen.
Die am Sonntagabend zu Ende gegangen Makkabi Winter-Games (wir berichten noch über die Abschlussfeier) haben neben dem sportlichen Erfolg und der Teilnahme an den diversen Wettbewerben für die einzelnen Aktiven, aber auch für die heimische Bevölkerung vor allem eines gebracht: Nette und freundliche Kontakte mit Sportlern aus aller Welt.
„Ich habe nur nette
Leute kennengelernt“
So sprudelte beispielsweise die Begeisterung bei der Eistänzerin Ariana Ravitch aus Hopatcong, einer Kleinstadt aus New Jersey (USA), über ihre Woche in Ruhpolding im Gespräch mit ihrer Tageszeitung nur so heraus: „Normal bin ich als Athletin alleine im Wettkampf. Aber hier ist es wie eine große Gemeinschaft. Ich treffe und lerne Freunde kennen, wir leben unser ‚jüdisch sein‘ wie in einer großen Familie. Wir haben uns wie in einer weltweiten Gemeinschaft untereinander verbunden“ so die Makkabäerin. Begeistert war sie auch über die netten Kontakte mit Einheimischen: „Ich habe in Ruhpolding nur nette Leute kennengelernt.“ So kamen beispielsweise auch Bürger, die sie kennengelernt hatte, am Freitag extra zu ihrem Wettkampf um sie anzufeuern – einer persönlichen Einladung nach Berlin inklusive.
Auch Maria Ait aus der Ukraine, die jetzt in Israel lebt, zeigte sich begeistert von der Woche im Chiemgau: „Alles super, es hat mir sehr gut gefallen. Gerade auch dass hier nicht Einer gegen den Anderen antritt, sondern dass wir eigentlich eine große Gemeinschaft sind, hat mir sehr gut gefallen.“ Dass sie Zeit hatte, bei anderen Sportarten mit dabei zu sein und das Miteinander mit neuen Freunden zu pflegen, freute sie. „Die Atmosphäre hier ist gut, das ist eine gute Energie hier!“ sagte die Psychologin, die sonst versucht vom Krieg traumatisierten Menschen in der Ukraine zu helfen.
Auch Freddy Ries aus Baden-Baden, der in der großen Deutschen Makkabi-Delegation angetreten ist, war voll des Lobes über die eine Woche in Ruhpolding: „Das war super! Vielen Dank an all die netten Menschen, die wir getroffen haben. Es ist eine große Freude für mich, hier dabei zu sein. Das war eine sehr gute Entscheidung für mich hier herzukommen!“ freute sich der Langläufer und Neu-Biathlet über die Wettkämpfe in Reit im Winkl aber auch über die gute Stimmung und die freundlichen Begegnungen, die er neben den Wettkämpfen in Ruhpolding bei den Winter-Games erlebt hat.
Professionelle Hilfe
aus der Region
Die Winter-Games wären aber ohne die tatkräftige Hilfe der vielen heimischen Helfer, Sportwarte, Wettkampf- und Schiedsrichtern undenkbar gewesen. Wie zum Beispiel Peter Mayer, Schiedsrichterobmann für den Landkreis Traunstein, der vom Deutschen Eisstock-Verband beauftragt wurde, die Eisstock-Wettkämpfe unter Einhaltung der gültigen Regeln durchzuführen. Auch ihm war die Freude an der Teilnahme an den Winter-Games anzumerken, wobei er auch betonte, dass er wettkampftechnisch schon gefordert war: „Gerade bei den Mannschaftswettbewerben musste ich schon eine gewisse Ordnung reinbringen. Aber jetzt läuft es wie von selbst, freute sich der heimische Schiedsrichter. Auch für ihn waren die Winter-Games schöne Sport- aber auch Freudenspiele. „Ich habe hier sehr gerne mitgemacht, das sind schöne Kontakte mit vielen netten Gesprächen, Händeschütteln und einem guten Zusammensein.“