Reit im Winkl – Bürgermeister Matthias Schlechter machte den Anfang. Reit im Winkls Rathauschef verabschiedete sich im Kondolenzbuch mit bewegenden Zeilen von der „Gold-Rosi“, wie sie nach ihren großen Erfolgen bei den olympischen Winterspielen genannt wurde. Sie sei ein „Herzensmensch“ gewesen, „der unserem Ort immer in Treue verbunden war“, schrieb er. „Brasilien hat gerade Pelé verloren. Rosi Mittermaier war für Reit im Winkl das, was Pelé für Brasilien war“, zog er bereits kurz nach ihrem Tod einen Vergleich mit dem Fußballstar, der wie die Skisportlerin einer Krebserkrankung erlag. An Mittermaiers Familie hat der Rathauschef ein persönliches Kondolenzschreiben geschickt.
Nur kurze Zeit nach ihren Erfolgen in Innsbruck ehrte die Gemeinde ihre plötzlich weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Mitbürgerin auf besondere Weise. Rosi Mittermaier wurde Trägerin des Ehrenrings von Reit im Winkl – die höchste Auszeichnung des Tourismusortes, die maximal drei lebenden Personen vorbehalten ist. Auf der Homepage der Gemeinde erinnert mittlerweile ein Nachruf an die Verstorbene.
„Neben ihren sportlichen Erfolgen und ihrem sozialen Engagement bleiben vor allem das herzliche, symphatische Auftreten und das strahlende Lächeln von Rosi Mittermaier in Erinnerung. Die Gemeinde nimmt dankbar Abschied von einer ihrer größten Persönlichkeiten“, heißt es dort.
Auch Florian Weindl, der Leiter der örtlichen Tourist-Information, wird sich in das Buch eintragen. Offen war gestern seiner Auskunft nach noch, wie die Trauerfeierlichkeiten für die Verstorbene gestaltet werden sollen. Wenn es möglich sei, werde aber sicher eine Delegation aus Reit im Winkl daran teilnehmen. Das hatte auch der Rathauschef bereits angedeutet.
Bei der Gemeinde sind mittlerweile zahlreiche E-Mails aus ganz Deutschland eingetroffen, in denen Menschen ihre Betroffenheit über den Tod der „GoldRosi“ zum Ausdruck bringen. Bürgermeister Matthias Schlechter, dessen Terminkalender am Montag proppenvoll war, kam erst in den frühen Abendstunden dazu, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Das Gemeindeoberhaupt und der Tourismuschef befinden sich auf einer Linie mit dem Traunsteiner Landrat Siegfried Walch, der sich in einer Mitteilung ebenfalls zum Tod der prominenten Sportlerin äußerte. „Trotz ihrer großen Erfolge ist sie immer auf dem Boden geblieben und hat den Chiemgau und unsere Heimat in ihrer authentischen und sympathischen Art beispiellos vertreten“, sagte Walch. Norbert Kotter