Grassau – Bei einer groß angelegten Durchsuchungsaktion in den Landkreisen Traunstein und Rosenheim hat die Polizei am Dienstagmorgen größere Mengen Drogen und einige Waffen sichergestellt. Insgesamt wurden zeitgleich 13 Wohnanwesen im Bereich des Achentals mit Ausläufern Richtung Grabenstätt und Bernau durchsucht, wie der Leiter der Polizeiinspektion Grassau, Daniel Wagner, sagte. Dabei wurden einige hundert Gramm Marihuana sichergestellt, zudem ein Kampfmesser, eine Art Schlagring und drei Softairpistolen. Ob diese Pistolen illegal sind, muss laut Polizei noch geklärt werden.
Unterstützt wurden die Ermittler der Polizeiinspektion Grassau bei der Durchsuchungsaktion von Einsatzkräften der Zentralen Ergänzungsdienste Rosenheim und Traunstein, der Grenzpolizeiinspektion Piding, den Polizeiinspektionen Prien am Chiemsee und Traunstein sowie mehreren Diensthundeführern mit ihren Rauschgiftspürhunden. Das Ergebnis der konzertierten Aktion ist laut Polizei „durchaus besorgniserregend“. Unter den 40 Beschuldigten sind Jugendliche und Erwachsene. Etwa zehn von ihnen seien bereits vernommen worden. Festgenommen wurde niemand.
Laut Wagner handelte es sich um eine reine Durchsuchungsaktion wegen des Verdachts auf illegalen Betäubungsmittelhandel. Vor allem gehe es um die Abgabe von Marihuana an Jugendliche. „Das ist im Hauptfokus“, sagte Wagner. Wie die Vernehmungen ergaben, hätten viele die Einstellung, Marihuana „konsumiert doch jeder“. Besonders alarmierend für die Polizei ist, dass die Konsumenten vielfach Jugendliche sind. Die Ermittlungen nach der Razzia sind laut Polizei noch längst nicht abgeschlossen. Bei der Aktion sei es auch um Sensibilisierung für das Thema und Prävention gegangen. Der Bereich des „illegalen Rauschgifthandels“, insbesondere wenn es sich um die Abgabe an Kinder und Jugendliche handelt, bleibe weiterhin im Fokus der Grassauer Polizei.