Bubentrio alarmiert Notruf und rettet den Schnaitseer Wirt

von Redaktion

Beim Termin mit Bürgermeister Thomas Schmidinger schildern die drei Freunde das Geschehen vom 18. Januar – Viel Lob für umsichtiges Verhalten

Schnaitsee – „Das nenne ich Zivilcourage“, sagte Bürgermeister Thomas Schmidinger. Er hatte die drei Freunde Wictor Wojtelewicz (15), Jonas Oberschmied (14) und Julian Breu (14) ins Rathaus eingeladen, um sich von ihnen noch einmal die Geschehnisse vom 18. Januar schildern zu lassen und Danke zu sagen. Die „244“, wie sich die Buben-Gruppe selbst nach ihren Lieblingszahlen nennt, hatte schwarzen Rauch aus dem Dach beim Schnaitseer Wirt aufsteigen sehen und den Notruf verständigt.

Wictor wohnt in Schnaitsee. Er schilderte beim Termin im Rathaus, dass die Freunde nach Schulschluss eigentlich auf dem Weg zum Edeka gewesen seien, als sie auf einmal die dicke Rauchwolke über dem Wirtshaus entdeckten. Zugleich hätten sie einen schrillen Signalton gehört, „wie in der Schule beim Feueralarm“, beschrieb Julian. Dann hätten die drei gesehen, dass sich in der Küche des Wirtshauses Personen befanden. „Wir haben geschrien, dass sie rauskommen sollen“, berichtet Wictor weiter. „Irgendwie hat es auch komisch gerochen“, ergänzte Julian. Die „244“ waren alarmiert. Schnell zückten sie ihr Handy und wählten die Notrufnummer 112.

Julian, der später gern Polizist werden möchte, kommt aus Schambach. Er stellte sich an die Straße, um die Einsatzkräfte zum Ort des Geschehens zu lotsen. Seine Freunde Wictor und Jonas, der in Penzing zu Hause ist, machten sich auf den Weg zum Wohnhaus, das an den Wirt anschließt, und klingelten dort Sturm, um die Bewohner zu warnen. „Es standen viele Namen an der Tür, aber nicht alle Bewohner kamen raus“, erinnerte sich Wictor. Einige „Sturköpfe“ seien zunächst drin geblieben, wunderte sich Julian.

Überrascht waren sie von dem Großaufgebot der Rettungskräfte. „Wir dachten, da kommt vielleicht ein Feuerwehrauto, aber dann waren da Sanitäter, Polizei und viele Feuerwehrfahrzeuge in allen Größen“, erinnerte sich Julian.

Zum Glück habe es „nicht richtig gebrannt“, so Bürgermeister Schmidinger, aber es sei Kühlflüssigkeit ausgelaufen, und das hätte auch einen Schaden verursacht, so der Bürgermeister.

„Wir haben dann noch bei dem Einsatz zugeschaut, aber an der Seite, wir wollten ja niemandem im Weg stehen“, beschrieb Julian das weitere Geschehen. „Als wir heimkamen, hat meine Mutter erst gar nicht glauben können, dass wir den Notruf abgesetzt haben“, erklärt Wictor, aber dann sei sie sehr stolz auf ihren Sohn gewesen.

In der Schnaitseer Schule, wo die drei Freunde die 9. Klasse besuchen, hätten sie auch viel Lob bekommen. Ein Lehrer habe gefragt „Seid ihr die kleinen Retter von Schnaitsee?“ Auch Klassenlehrerin Katharina Dachauer habe ihren Einsatz gewürdigt, freuen sich die „244“.

Ob sie selbst einmal zur freiwilligen Feuerwehr gehen möchten, wissen sie noch nicht. „Wir überlegen schon, aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Dafür müssen wir uns noch besser informieren“, erklärte Wictor. Petra Maier

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