Rosenheim – Den Austausch fördern, die Lust an der Artenvielfalt wecken und die Grundlagen zur ökologischen Pflege kommunaler Grünflächen vermitteln: Das waren die Ziele der ersten Bauhofschulung im Landratsamt Rosenheim. 55 Mitarbeiter aus den Kreis- und Gemeinde-Bauhöfen waren der Einladung der Kreisfachberater Susanne Summerer und Roman Pröll gefolgt.
Der Fokus lag darauf, wie die Gemeinden ihre kommunalen Grünflächen insektenfreundlich gestalten und umwandeln können. In Vorträgen und mit Filmen brachten Summerer und Pröll Impulse ein. Es ging beispielsweise darum, wie Blühflächen in Siedlungen angelegt werden oder wie die Mitarbeiter insektenfreundlich mähen. Wichtig sind dabei das Erkennen von Potenzialen, die entsprechende Anpassung durch die Mahd und der Faktor Zeit. Dr. Markus Höper vom Landschaftspflegeverband Rosenheim lieferte Praxisbeispiele aus dem Landkreis und gab einen Einblick in die Erfahrungen des Verbandes zum Thema. Johann Milkreiter, Bauhofleiter in Stephanskirchen, stellte in seinem Erfahrungsbericht geeignete Maschinen zur Pflege von Blühflächen sowie das entsprechende Mähkonzept der Gemeinde vor.
Zudem waren die fachgerechte Pflege von Bäumen und Sträuchern, der richtige Rückschnitt sowie weiteres Grundwissen der Gehölzpflege Teil der Schulung. Patrick Guderitz, Gebietsbetreuer für die Eiszeitseen, die Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte und die Seeoner Seen im Landkreis Rosenheim, gab zum Abschluss einen Einblick in die Besonderheit der Artenvielfalt im Bereich der Gewässer. Damit verbunden lieferte er vertiefte Hinweise zur fachgerechten Pflege dieser Flächen.
Die Schulung von Bauhofmitarbeitern ist Teil des Blühpaktes Bayern. Dieser ist eine Initiative des Bayerischen Umweltministeriums gegen das Insektensterben. Die Zahl der Insekten und ihr Artenreichtum ist massiv zurückgegangen. Gemeinsam mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren gilt es, mit dem Blühpakt Bayern diesen Trend zu stoppen und wieder mehr Lebensräume für Insekten zu schaffen.