Kiefersfelden/Rosenheim – Die Bundespolizei hat am Samstag einen Mann aus Rumänien im Anschluss an eine Grenzkontrolle an der A93 bei Kiefersfelden ins Gefängnis gebracht. Der Fahrgast eines italienischen Reisebusses wurde nicht nur mit einem Haftbefehl gesucht, sondern war auch mit einer Pistole bewaffnet.
Die Beamten der Rosenheimer Bundespolizei forderten den Mann auf, den Bus zu verlassen und ihnen in einen abgesonderten Bereich der Kontrollstelle zur Durchsuchung zu folgen. Dort angekommen sollte er zunächst seine Jacke und eine der beiden Jeans-Hosen, die er gleichzeitig trug, ablegen.
Der 44-Jährige wandte sich kurz von den Beamten ab, zog aus der Tasche seiner unteren Hose unvermittelt eine Pistole und warf diese in einen Abfallbehälter. Das Entsorgen der Waffe blieb aber nicht unbemerkt. Die Polizisten holten die Pistole wieder aus dem Abfall heraus. Im Magazin der Waffe steckten fünf Patronen.
Der Mann gab an, nicht zu wissen, woher diese Schusswaffe samt Magazin stamme. Er äußerte die Vermutung, dass ihm die Pistole untergeschoben werden sollte. Selbst als die Beamten ihn wenig später mit Fotos seines Mobiltelefons konfrontierten, die exakt diese Waffe zeigten, bestritt er, die Pistole jemals besessen zu haben.
Mithilfe der Seriennummer der Schusswaffe stellte sich heraus, dass diese 2017 in Italien gestohlen worden war.
Wie sich bei der Überprüfung seiner Personalien herausstellte, wurde der Mann gleich mehrfach gesucht: Aufgrund einer Entscheidung des Amtsgerichts Frankfurt am Main hat er wegen Leistungserschleichung eine 30-tägige Freiheitsstrafe zu verbüßen. Die Staatsanwaltschaften in Flensburg und Lübeck suchten ihn zudem wegen verschiedener Verfahren. Dabei geht es unter anderem um laufende Ermittlungen wegen Geldwäsche, um gefährliche Körperverletzung, um Diebstahl mit Waffen und um tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte.
Die Bundespolizei zeigte den Rumänen wegen des illegalen Waffenbesitzes und der unerlaubten Einfuhr von Schusswaffen an. Das Amtsgericht Rosenheim entsprach dem Antrag der Traunsteiner Staatsanwaltschaft und ordnete aufgrund bestehender Fluchtgefahr die Untersuchungshaft des Mannes an. Der 44-Jährige wurde in die Justizvollzugsanstalt Traunstein eingeliefert.