Mehr grenzüberschreitende Mobilität

von Redaktion

Tiroler Verkehrslandesrat René Zumtobel in Kiefersfelden bei der Euregio Inntal

Kiefersfelden – Zu einem Austausch zur aktuellen Verkehrssituation sowie dem Ausbau des ÖPNV in der Grenzregion trafen sich die Präsidiumsmitglieder der Euregio Inntal in Kiefersfelden mit dem Tiroler Verkehrslandesrat René Zumtobel. Die Euregio Inntal setzt sich auf bayerischer Seite aus Stadt und Landkreis Rosenheim sowie dem Landkreis Traunstein und auf Tiroler Seite aus den Bezirken Kufstein und Kitzbühel zusammen.

Neue Linien und häufigere Taktung

Die Euregio Inntal arbeitet zusammen mit „Kufstein mobil“ und den Grenzregionen seit vielen Jahren an einer Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖPNV in der Region. So bedarf es laut Christoph Schneider, Präsident der Euregio Inntal, einer Verbesserung des Angebotes – häufigere Taktung und neue Linien – sowie einer Verbesserung beim Ticketing. Außerdem möchten die Grenzbürgermeister zusammen mit Landrat Otto Lederer und dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) die Zonenerweiterung für Tiroler Tickets bis nach Oberaudorf in die Wege leiten.

„Bei der Mobilität gibt es keine Grenzen – Menschen denken in den täglichen Wegen, die sie absolvieren“, bekräftigte Zumtobel. Auch sprach er sich dafür aus, zusätzliche Zugverbindungen zwischen Wörgl und Rosenheim zu schaffen und diese zukünftig nicht in Kufstein an der Grenze enden zu lassen. Auch Züge am Wochenende von Bayern nach Tirol in die Skigebiete könnten ein wichtiger Beitrag für eine Verkehrsreduktion auf der Straße sein: „Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, mehr Verbindungen und grenzüberschreitende Lösungen sind unabdingbar, um die Mobilitätswende voranzubringen, eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs zu erreichen und unser Klima zu schonen.“

Mit dem Beitritt des Landkreises zum Münchner Verkehrsverbund und einer grenzüberschreitenden Initiative im südlichen Landkreis gäbe es laut Rosenheimer Landrat Otto Lederer neue Perspektiven. Für die Stadt Rosenheim signalisierte Oberbürgermeister Andreas März ebenfalls Unterstützung für die Ausweitung und Verbesserung der Verkehrsbeziehungen zwischen Tirol und Rosenheim.

Auch der Radverkehr war Thema des Treffens. Konkrete Projekte würden die Euregio „sichtbar machen“, betonte Vizepräsidentin Barbara Schwaighofer. So werde derzeit etwa eine Machbarkeitsstudie zu einer zusätzlichen Innquerung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Kiefersfelden und Ebbs durchgeführt. Der Ausbau des Radwegenetzes ist ein Baustein zum Abbau des Individualverkehrs.

Slot-System für Lkw am Brennerkorridor

Zur Sprache kamen auch die Rückstaus auf der Tiroler Seite, verursacht durch die deutschen Grenzkontrollen. Der Landesrat brachte ein mögliches Slot-System für den Lkw-Verkehr ins Gespräch. „Die von Südtirol beauftragte Studie zeigt, dass ein solches System am Brennerkorridor möglich wäre. Eine dynamische Dosierung wäre eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Straßentransports und würde den Verkehr planbarer machen – so wie es auf der Schiene schon lange üblich ist.“ Dieses Vorhaben sei allerdings nur in Zusammenarbeit aller Länder umsetzbar.

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