Aufarbeitung „zentrale Aufgabe“

von Redaktion

Landtagspräsidentin Ilse Aigner setzt Zeichen gegen Missbrauch

München/Unterwössen – Der Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising, Christoph Klingan, hat die Notwendigkeit einer fortgesetzten Auseinandersetzung mit dem Thema Missbrauch betont: „Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch sind und bleiben zentrale Aufgaben, wir werden in unseren Bemühungen hier nicht nachlassen“, versicherte Klingan am gestrigen Freitag in Unterwössen bei einem Besuch der Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, in der Pfarrkirche St. Martin, die einen an Missbrauchsbetroffene erinnernden Andachtsraum beherbergt. Die Erzdiözese wolle „den Betroffenen in den Bereichen, in denen sie unsere Unterstützung wünschen, zur Seite stehen“, sagte der Generalvikar. Zugleich müsse alles getan werden, „damit im Raum der Kirche kein Platz ist für Missbrauch, sexuelle Gewalt oder Grenzüberschreitungen.“ Vonseiten der Erzdiözese sei auch weiterhin die Bereitschaft gegeben, mit dem Staat hier zusammenzuarbeiten.

Die Landtagspräsidentin Ilse Aigner „fühlt sich traurig an diesem Ort.“ Trotzdem bleibe ihr als Katholikin der Glaube wichtig. „Der Glaube bedeutet mir viel“, so Aigner. Umso mehr trifft es sie, dass sich immer mehr Menschen aufgrund des Vertrauensverlustes und der verschleppten Aufarbeitung von Missbrauchsfällen aus der Kirche entfernten. Klingan verurteilte die „Missbrauchstaten, die hier in Unterwössen durch einen Priester der Erzdiözese, den damaligen Pfarrer, begangen wurden, als schreckliches Verbrechen, das durch nichts zu rechtfertigen ist. Für ihn sei das Geschehene „zutiefst beschämend.“ hs/ck

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