Rosenheim – Nachdem am Montag bereits der öffentliche Nahverkehr vielerorts durch Streiks lahmgelegt wurde, erwischte es gestern auch das Gesundheitswesen. Der Marburger Bund hatte die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Auch Mediziner der Romed-Kliniken beteiligten sich an den Warnstreiks und sorgten damit für Einschränkungen an den Kliniken in der Region.
„Wir Ärzte fordern einen Inflationsausgleich und 2,5 Prozent mehr Gehalt“, erklärt Christian Häfner, Oberarzt der Unfallchirurgie und Mitglied des Betriebsrats der Romed-Kliniken. Er sprach von einer „sehr hohe Streikbereitschaft“.
Laut Angaben der Pressesprecherin Elisabeth Siebeneicher folgten an den Romed-Klinken in Rosenheim und Bad Aibling rund 60 Ärzte dem Streikaufruf. Alle Fachabteilungen seinen betroffen gewesen. Betten auf den Stationen habe man aber nicht sperren müssen. Dennoch sei es zu längeren Wartezeiten und Einschränkungen gekommen.
„Der Klinikverbund achtet aber darauf, dass die Versorgung aller Patienten sichergestellt ist“, so Siebeneicher. Das betreffe insbesondere Notfälle und andere dringend zu behandelnde Fälle. „Manche Bereiche wie die Onkologie, die Intensivstation und die Pädiatrie waren weitestgehend vom Streik ausgenommen“, erklärt Siebeneicher. Um die Versorgung auf diesen Stationen aufrechtzuerhalten, gebe es eine sogenannte Notdienstvereinbarung. „Das bedeutet, dass eine bestimmte Anzahl an Personal mindestens vorhanden sein muss.“ Trotzdem habe es auch dort am Donnerstag weniger Mitarbeiter als sonst gegeben, die Besetzung sei vergleichbar mit der am Wochenende.
Wie bereits bei den Warnstreiks vor einer Woche, mussten operative Eingriffe abgesagt werden. So seien von acht geplanten Operationssälen nur vier betrieben worden. Dadurch habe man 20 Operationen verschieben müssen, so Siebeneicher.
Auch in Traunstein sei es zu punktuellen Einschränkungen bei Krankenhausaufnahmen oder Untersuchungen gekommen, so ein Sprecher.Christine Stanggassinger
und Julian Baumeister