Traunstein/Kiefersfelden – Die 64-jährige Inge S., die mittels nicht verordneter Medikamente an ihrem Vater (89) in Kiefersfelden eine „gefährliche Körperverletzung“ begangen hat, akzeptiert die viereinhalbjährige Freiheitsstrafe des Schwurgerichts Traunstein. Das teilte Verteidiger Harald Baumgärtl gestern auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen mit. Ob die Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, ebenfalls auf Rechtsmittel verzichtet, steht noch nicht fest. Die Entscheidung wird nach Angaben von Oberstaatsanwalt Gunther Scharbert wohl am Dienstag fallen.
Rechtsanwalt Baumgärtl aus Rosenheim hatte die ursprünglich zusätzlich wegen versuchten Mord angeklagte Bankkauffrau mit einem Kollegen aus München in dem aufwendigen Prozess vertreten. Bis zuletzt leugnete die 64-Jährige vor dem Schwurgericht, etwas mit dem Tod des Vaters zu tun zu haben. Sie versuchte, den Verdacht auf andere Personen zu lenken. Staatsanwalt Wolfgang Fiedler hatte in der Verhandlung nach Abschluss der Beweisaufnahme wegen versuchten Mord und gefährlicher Körperverletzung eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren gefordert. kd