Bad Endorf – Präsident Ulf Strandt von der Bundespolizeiakademie Lübeck und Robert Bartko, Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes, ehrten WM-Medaillengewinner der Bundespolizeisportschule Bad Endorf.
34 Medaillen, davon 17-mal Gold, 13-mal Silber und viermal Bronze konnten die Spitzensportler bei den diesjährigen Weltmeisterschaften sowie U23-, Junioren- und Jugendweltmeisterschaften erkämpfen. Das ist die sensationelle Sportbilanz der Bundespolizeisportschule Bad Endorf.
Damit haben die Athleten des Bundespolizei-Wintersportleistungszentrums auch in der nacholympischen Saison 2022/2023 herausragende Ergebnisse bei den Saisonhöhepunkten vorzuweisen. Neben den Erfolgen bei den verschiedenen Welttitelkämpfen ist auch die Bilanz der Weltcup-Serie mehr als beeindruckend. Die Bad Endorfer Sportler standen 93-mal auf dem Siegerpodest und holten dabei die stolze Zahl von 37 Weltcup-Siegen.
Neben diesen schlichten Zahlen haben die Athleten der Bundespolizeisportschule Bad Endorf aber auch das ein oder andere bedeutende Kapitel für das Sportgeschichtsbuch neu geschrieben:
Erste Medaillen seit mehr als zehn Jahren
Im Langlauf sicherten sich die deutschen Damen die erste deutsche Medaille bei Weltmeisterschaften seit 2011. Sie gewannen Silber in der 4×5-Kilometer-Staffel. Einen erheblichen Anteil an diesem historischen Erfolg hatte Polizeimeisterin Pia Fink. Ein kleines Langlaufwunder vollbrachte auch die deutsche Herrenstaffel. Unter Beteiligung von Polizeimeister Albert Kuchler gewann das Team über 4×10 Kilometer sensationell Bronze bei den nordischen Skiweltmeisterschaften.
Rekord-Bob-Pilot Francesco Friedrich gewann seinen fünften WM-Titel im Vierer-Bob in Serie. Zudem stand er bereits zu Beginn der Saison zum 70. Mal auf dem obersten Weltcup-Podest. Nach einem spannenden Kampf bis zum letzten Saison-Rennen konnte der Polizeihauptmeister auch den Gesamt-Weltcup im großen Schlitten für sich entscheiden. Bundespolizei-Bob-Anschieberin Neele Schuten hat gemeinsam mit Pilotin Lisa Buckwitz die Goldmedaille bei den erstmals ausgetragenen Anschub-Weltmeisterschaften gewonnen.
Als Beste im Verlauf der gesamten Skeleton-Saison konnte sich Bundespolizistin Tina Hermann zur Gesamt-Weltcup-Siegerin krönen lassen. Damit stand die Polizeikommissarin in ihrer Karriere zum zweiten Mal ganz oben, nachdem sie sich in den vergangenen fünf Jahren als Zweite des Gesamt-Weltcups immer ganz knapp geschlagen geben musste.
Die Bundespolizei-Rodler setzten auch in dieser Saison ihre Erfolgsserie fort. Routinier Felix Loch feierte den 50. Weltcup-Sieg seiner Karriere und gewann 15 Jahre nach seinem ersten Weltmeistertitel bei den Weltmeisterschaften in Oberhof Gold im Sprintwettbewerb. Zum „Local-Hero“ bei den Heimweltmeisterschaften in Thüringen avancierte Polizeihauptmeister Sascha Benecken, der als dreifacher Weltmeister in die Geschichte eingehen wird. Er sicherte sich mit seinem Doppelsitzer-Partner Toni Eggert den WM-Titel bei den Doppelsitzern, im Sprint-Wettbewerb sowie mit dem deutschen Team. Vizeweltmeister bei den Doppelsitzern und im Sprint der Doppelsitzer wurde Polizeikommissar Tobias Arlt mit seinem Partner Tobias Wendl. Das Duo aus Berchtesgaden krönte sich zum Abschluss der Saison zum fünften Mal als Gesamt-Weltcupsieger und gewann auch die Weltcup-Wertung im Sprint. Polizeimeisteranwärterin Jessica Degenhardt und ihre Partnerin Cheyenne Rosenthal standen ihren männlichen Kollegen in nichts nach. Das Duo raste zu WM-Gold im Doppelsitzer- und im Sprint-Wettbewerb der Damen. Aufgrund ihres jungen Alters sicherten sich die jungen Damen zudem den Weltmeistertitel bei der gleichzeitig ausgetragenen U23-Weltmeisterschaft.
Bei ihrer traditionellen Saisonabschlussfeier präsentierte die Bundespolizeisportschule Bad Endorf im „Kultursaal am Park“ der Gesundheitswelt Chiemgau Thermen ihre Erfolge mit einem bunten Mix aus Sport, Ehrungen und Talkrunden.
In seiner kurzen Begrüßung blickte Polizeidirektor Thomas Leuthardt, Leiter der Bundespolizeisportschule, auf eine anspruchsvolle Wintersportsaison zurück, „das letzte Sportjahr war schwierig, gespickt mit vielen besonderen Herausforderungen. In Summe konnten wir aber die zurückliegenden Monate mit großem Teamspirit und top Leistungen auf Weltklasseniveau erfolgreich gestalten.“
Präsident Ulf Strandt zeigte sich über die erzielten Erfolge sichtlich stolz: „Sie haben Außergewöhnliches erreicht, die Erfolgsbilanz ist herausragend, dafür gebührt Ihnen große Anerkennung“. Als Grundlage für diese Weltklasseleistungen nannte er die harte Trainingsarbeit: „Hier stehen sie nicht im Scheinwerferlicht, hier gibt es keinen Beifall, hier geht es nur um das Ausloten der persönlichen Leistungsgrenzen.“
„Duales System“ der Polizei Erfolgsgarant
DOSB-Repräsentant Robert Bartko bewertete die Spitzensportförderung der Bundespolizei mit ihrem „Dualen System“ als wichtigen Eckpfeiler des deutschen Spitzensports.
Durch die folgende Sportlerehrung führte in bekannt lockerer Art Gerhard „Willi“ Willmann, Radio-Moderator des Bayerischen Rundfunks. Bei den Interviewrunden mit den Medaillengewinnerinnen und -gewinnern ließ er die Athleten aus dem „sportlichen Nähkästchen“ plaudern und gewährte den Gästen damit einen kleinen Blick hinter die Kulissen. Professionell gestaltete Zusammenschnitte von erfolgreichen und emotionalen Momenten der zurückliegenden Saison stimmten die Gäste zu Beginn eines jeden Ehrungsblocks auf die zu ehrenden Sportler ein. Bei einer Talkrunde mit TV-Sport-Experten der Bundespolizeisportschule bekamen die Gäste einen Einblick ins duale System der Bundespolizei.
Die beiden Olympiasieger im Biathlon und Rennrodeln, Arnd Peiffer und Johannes Ludwig berichteten unter anderem von ihren Erfahrungen als Fachkommentatoren im Fernsehen und ihrer weiteren Verwendung in der Bundespolizei nach der sportlichen Karriere. Für die professionelle musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten die „Knöpferl AG“ des Bundespolizeiorchesters München sowie das Team der „PoliceZone“ Rosenheim.