Bad Aibling – „1973 wurde unsere Gruppe gegründet, heute möchten wir gemeinsam das 50-jährige Jubiläum feiern“ – so eröffnete Gruppenleiterin Brigitte Lindmeier im „Weingast“-Saal in Kematen die Jahresversammlung des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes Oberbayern-Rosenheim (BBSB).
Die 489 Mitglieder zählende Bezirksgruppe Oberbayern-Rosenheim umfasst die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Miesbach, Mühldorf, Rosenheim (Stadt und Landkreis) und Traunstein. Zudem berät und betreut sie über 1000 weitere Personen. Die Vorsitzende dankte den haupt- und ehrenamtlich Tätigen und hob bei den Sponsoren die Sparkassen Rosenheim-Bad Aibling und Altötting-Mühldorf sowie die Stiftungen der Medienhäuser „OVB“ und „Passauer Neue Presse“ hervor. „Ohne diese finanzielle Unterstützung wären wir nicht in der Lage, unsere Aufgaben zu bewältigen.“
Die Jubiläums-Glückwünsche des Bezirks Oberbayern sowie der Stadt und des Landkreises Rosenheim überbrachte der stellvertretende Landrat und Bezirksrat Sepp Hofer, der an die Verdienste des 2022 verstorbenen Bezirksgruppen-Gründers Fritz Gerlmaier erinnerte. Der BBSB nehme nicht nur in Stadt und Landkreis Rosenheim einen wichtigen Stellenwert ein. „Die Arbeit, die Sie vor Ort leisten, ist von unschätzbarem Wert.“ Sie helfe Menschen, sich nach einer Erblindung wieder in ihrem Leben zurechtzufinden, und biete Hilfe zur Selbsthilfe für ein möglichst selbstbestimmtes und selbstständiges Leben. Er hob ferner den Einsatz der seit zehn Jahren amtierenden Gruppenleiterin hervor.
In einer Laudatio ging Lindmeier auf das Wirken von Gerlmaier ein und erwähnte dessen Einsatz für Barrierefreiheit, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe, Sport und Ausflüge sowie die auf seine Initiative entstandene klingende Zeitschrift „Kontakt“.
Den Tätigkeitsbericht für 2022 trugen Rolf Böttcher, Judith Neidhardt, Franziska Trainer und Marion Vetter vor. Sie informierten unter anderem über die Anzahl von Beratungsgesprächen, die „Überregionale Offene Behindertenarbeit“ sowie Fortbildungen.
Vetter und Lindmeier legten den Finanzbericht vor, der ein Minus von 93000 Euro auswies. „Dieses Defizit wird teils durch unsere Rücklagen und teils von der Landesgeschäftsstelle abgedeckt“, erläuterte Lindmeier den OVB-Heimatzeitungen.
Den Bericht der Sozialabteilung Oberbayern lieferte Max Troppmann, der unter anderem für die fachliche Ausgestaltung und Moderation des regionalen Reha-Teams zuständig ist. Er wirkt auch bei der Qualifizierung und Fortbildung des ehren- und hauptamtlichen Personals mit.
Als Delegierte der Bezirksgruppe für die Landestagung 2023 in Augsburg wurden Heidi Schulze, Axel-Uwe Pipahl und Herbert Beck gewählt, Ersatzdelegierter ist Günter Gruber.
Nach dem Mittagessen stand ein Rückblick auf „50 Jahre BBSB Oberbayern-Rosenheim“ auf dem Programm. In Einzelgesprächen mit Lindmeier schilderten Ehrenmitglied Ingrid Lischke, Kathrin Schreck und Troppmann Anekdoten und Erlebnisse aus ihrem jahrzehntelangen Wirken. Der „Besuch einer Grundschulklasse“ wurde nachgestellt, wie er von Gruber und Böttcher tatsächlich zum Unterrichtsthema „Auge“ oftmals erfolgt. Die „Schulkinder“ Pipahl, Schreck, Judith Neidhardt, Lischke, Schulze, Lindmeier, Vetter und Beck, stellten dabei „Schüler-übliche“ Fragen zum Alltag eines blinden Menschen und erhielten erheiternde Antworten. Gruber, der die Versammlung mit Gesang und Gitarre umrahmte, trug zum Abschluss das von ihm extra zum Jubiläum geschriebene „Lied für den Blindenbund“ vor. Der Refrain lautet: „Beim BBSB, do is des Arbeiten schee.“bjn