Tuntenhausen – Sobald die Tauben ihren Trainingsstand erreicht haben, beginnen die Distanzflüge in der Reisevereinigung (RV) Oberland. Zuerst wird der elektronische Ring, den jede Taube trägt, in einem Konstatiergerät registriert. Sobald die Taube dann zu Hause ankommt, wird die Ankunftszeit am Heimatschlag erfasst, wenn sie über eine dafür konzipierte Antenne läuft.
„Dies funktioniert ähnlich wie bei einer Zeiterfassung von Mitarbeitern in einer Firma“, erklärt Jakob Gerg, Vorsitzender der RV Oberland. Die Antenne ist mit dem Konstatiergerät verbunden und speichert die Ankunftszeit der Taube. Durch die Koordinaten des Auflassortes wird die genaue Distanz festgestellt. Mit der Flugzeit der Brieftaube kann dann auch die genaue Geschwindigkeit ermittelt werden. So können nach Beendigung des Fluges die Geräte aller Teilnehmer ausgewertet werden. Die Ankunftszeiten fließen dann auch in die Preisliste ein, in der die Tauben nach ihrer individuellen Flugleistung aufgelistet sind. Diese Leistungen werden über die ganze Saison erfasst und gehen dann auch in die Wertung der Meisterschaften ein. „So ist auch ein Vergleich zwischen den Züchtern untereinander möglich“, erläutert Gerg.
Auch die unterschiedlichen Wohnorte der Züchter zwischen Start und Ziel können auf diese Weise mitberücksichtigt werden. Nach einem Trainingsflug ab Burgkirchen wurden die Tauben zum ersten Distanzflug in diesem Jahr nach Burgau gebracht, wo sie starten. Die Entfernung lag bei 120 Kilometern. Die schnellsten Tauben landeten bei Alois Rappold in Rosenheim. Zweiter wurde Jakob Gerg aus Ostermünchen.
Der zweite Distanzflug hatte dann schon eine Entfernung von 200 Kilometern. Er startete in Laichingen. Sieger wurde Alfred Forster aus Rosenheim, Zweiter war erneut Rappold.
Bereits 260 Kilometer wies der dritte Distanzflug ab Pforzheim auf. Der erste Platz ging hier an Josef Huber aus Biberg, der zweite Platz an Jakob Gerg. Der vierte Distanzflug mit 320 Kilometern startete in Landau und sah wiederum Alfred Forster auf dem ersten Platz. Platz zwei ging an Johannes Aschauer aus Straussdorf.
Für die kommenden Wochen sind Landau und Saarlouis mit jeweils 400 Kilometern Entfernung und Oberkolpach mit 500 Kilometern als Auflassorte geplant. ws