Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein amerikanisches Flugzeug über dem Dschungel von Birma abgeschossen. Ein Einheimischer fand schließlich den überlebenden Piloten und war bereit, diesen wieder in die Zivilisation zurückzubringen. Mit seinem Buschmesser bahnte sich der Mann aus dem Dschungel Meter für Meter einen Weg durch das zugewachsene Dickicht. Nach einigen Tagen fragte der erschöpfte Pilot: „Wo ist hier ein Weg? Sind Sie schon sicher, dass Sie den Weg kennen?“ Der Einheimische antwortete: „Der Weg bin ich. Kommen Sie nur hinter mir her. Dann werden wir schon aus dem Dschungel herausfinden.“ Diese Begebenheit erklärt mir noch sehr viel schlüssiger als manche theologischen Fachbücher, was es heißt, wenn Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Unser modernes und kompliziertes Leben kommt mir oft vor, wie ein völlig überwuchertes Dickicht, aus dem wir selber keinen Ausweg mehr finden, und in unserem Alltag gibt es auch ohne Dschungel noch ganz andere „Schlingpflanzen“, die uns zu Fall bringen. Manchmal fühle ich mich dann so hilflos wie der erschöpfte Pilot, der nicht mehr fliegen kann. Jesus holt uns freilich nicht mit dem Buschmesser aus unseren Problemen. Aber da, wo mir die Orientierung fehlt, ich allein nicht mehr weiter weiß und selbst auch nicht mehr weiter komme, kann ich mein unbedingtes Vertrauen auf seine Führung setzen. Seine Worte sind keine schnellen Ratschläge, sondern ein Wegweiser, der mich herausfordert und zu einem befreiten Leben führt.