„Jetzt können die Kinder kommen“

von Redaktion

Einzug in die Mattisburg startet – Therapeutisches Internat am Chiemsee vor Eröffnung

Gstadt – Für die Stiftung „Ein Platz für Kinder“ ist der 28. Juni ein ganz besonderer Tag. Dann wird nämlich das Therapeutische Internat Sternstunden-Mattisburg in Mitterndorf am Chiemsee eröffnet. In dem Haus werden 22 Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren einen Ort der Sicherheit und des Lernens finden. Möglich gemacht haben das Projekt auch die Leser der OVB-Heimatzeitungen, die die Mattisburg im Rahmen der Weihnachsspendenaktion großzügig unterstützt haben.

Die Bauarbeiten haben im Januar 2022 begonnen, und jetzt ist das Ziel erreicht: „Unsere Kinder können einziehen“, sagt Johanna Ruoff, Vorstandsvorsitzende und Gründerin der Stiftung „Ein Platz für Kinder“ (epfk).

Eine Trutzburg für
ein angstfreies Leben

Das fast 3000 Quadratmeter große Gebäude – der ehemalige Benediktushof im Gstadter Weiler Mitterndorf – soll für diese Kinder eine Trutzburg sein. „Wenn sie zu uns kommen, haben die Kinder bereits ein Martyrium hinter sich“, erklärt Ruoff. Sie sind durch traumatisierende Gewalttaten, schweren Missbrauch und unaussprechliche Vernachlässigung geschädigt. „Wir wollen unsere Kinder jetzt liebevoll in eine Zukunft ohne Gewalt begleiten“, so die Gründerin der Stiftung. „Bildung ist wichtig, aber wir verlieren die besonderen Bedürfnisse unserer Kinder nicht aus den Augen, damit sie hier angstfrei leben und lernen können.“

Um aus dem Gebäude ein therapeutisches Internat zu machen, wurde das Haus komplett umgekrempelt. Die Räumlichkeiten sind von Grund auf so geplant, dass sie Kindern mit Traumata Schutz vermitteln. Im Erdgeschoss ist Platz für drei Klassenräume, die Bibliothek sowie Lehrer- und das Musikzimmer. Die Verwaltung und die Therapeutenzimmer sind im Dachgeschoss untergebracht. Draußen gibt es einen großen Garten, damit sich die Kinder nach den Therapien und dem Unterricht austoben können. Sie sollen das Internat auch als einen Ort der Freiheit und der Kreativität erleben.

Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, kennt das Projekt von Anfang an. Sie hat schon vor Baubeginn die Schirmherrschaft für das Internat übernommen: „Nicht jedes Kind hat einen guten Start ins Leben. Umso wichtiger ist, dass wir jetzt ein Internat haben, das Schulbildung und Therapie miteinander verbindet und diesen Kindern ein Zuhause gibt.“ Das Therapeutische Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee ist einzigartig in Deutschland. „Hier können die Kinder erst einmal zur Ruhe kommen und Vertrauen fassen“, so die Landtagspräsidentin weiter. Die Leitung des Therapeutischen Internats Sternstunden-Mattisburg übernimmt Cornelia Hess. Für sie zählt, dass das Schutzkonzept der epfk-Stiftung weit über den Rahmen gesetzlicher Standards hinausgeht. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die Arbeit mit den Kindern.“ Die OVB-Heimatzeitungen haben gemeinsam mit ihren Lesern bei der Weihnachtsaktion 2022 den Auf- und Umbau des Hauses großzügig unterstützt. Eine erhebliche Förderung kam auch von der Sternstunden-Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, hat im Projektjahr 2020 dazu beigetragen, dass das Internat verwirklicht werden konnte.

Nun steht
alles bereit

Die Liste der Menschen, die die Eröffnung des Internats möglich gemacht haben, ist lang, so Johanna Ruoff. Ein besonderer Dank gilt dennoch Schirmherrin Ilse Aigner und Landtagsabgeordnetem Klaus Stöttner, der als Projektpate das Internat stets unterstützt hat, sowie dem Team Papenburg, ohne deren Einsatz das Haus nicht pünktlich fertig geworden wäre. Aber nun steht alles bereit: „Jetzt können die Kinder kommen.“

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