München/Rohrdorf – Deutschland strebt Klimaneutralität bis 2045 an – der Freistaat Bayern bereits bis 2040.
Zementwerke dürfen ab dann kein CO2 mehr emittieren. Dafür reicht eine ausschließliche Verwendung erneuerbarer Energieträger wie zum Beispiel Wasserstoff aber nicht aus: Etwa zwei Drittel der CO2-Emissionen eines Zementwerks entstehen durch den Prozess selbst.
Deswegen werden diese Emissionen als unvermeidbar bezeichnet. Um das Ziel der Klimaneutralität trotzdem zu erreichen, müssen die prozessbedingten CO2-Emissionen abgeschieden und zu Standorten zur stofflichen Nutzung oder zu dauerhaften CO2-Lagerstätten transportiert werden.
Dazu führen Bayernets und Rohrdorfer eine Machbarkeitsstudie über ein CO2-Transportnetz durch, welches das Zementwerk am Standort Rohrdorf mit potenziellen CO2-Nutzern im bayerischen Chemiedreieck Burghausen verbinden soll. Dabei wird auch die Möglichkeit der Anbindung an unterirdische Lagerstätten zur Zwischenspeicherung und an ein nationales, deutschlandweites CO2-Netz untersucht.
Bayernets und Rohrdorfer sind überzeugt, dass eine CO2-Kreislaufwirtschaft, in der CO2-Quellen mit Standorten zur stofflichen Nutzung oder mit geologischen Lagerstätten verbunden werden, etabliert werden muss. Nur so könne Klimaneutralität auch in Wirtschaftszweigen mit unvermeidbaren, prozessbedingten CO2-Emissionen erreicht werden. Für eine solche Kreislaufwirtschaft sei allerdings eine leistungsstarke und effiziente Pipeline-Infrastruktur notwendig. Bayernets und Rohrdorfer sehen hier nicht alleine eine technologische Herausforderung. Um auch in einer klimaneutralen Zukunft ein attraktiver Industriestandort zu bleiben, sei die Zusammenarbeit zwischen der Industrie, den Infrastrukturunternehmen und der Politik sowie die gesellschaftliche Akzeptanz notwendig.