Flintsbach – Wenig Schnee, wechselhaftes Wetter, aber ein unproblematischer Winter – so lautete das Fazit der Jahresversammlung der drei ehrenamtlichen Lawinenkommissionen im Landkreis Rosenheim. Gemeinsam mit Bergwacht, Polizei und Lawinenwarnzentrale blickten sie in Flintsbach auf eine relativ ruhige Saison zurück.
Besonders der Austausch untereinander stand beim diesjährigen Treffen im Vordergrund – aus coronabedingten Gründen fand die vorangegangene Jahrestagung 2019 statt. Zum ersten Mal in seiner Amtszeit als Landrat war auch Otto Lederer anwesend. Er bedankte sich bei den Lawinenkommissionen für ihr Engagement: „Sie haben sich für ein besonderes Ehrenamt entschieden, das ganz spezielle Fachkenntnisse erfordert, körperlich anstrengend sein kann und immer ein gewisses Restrisiko birgt.“
Ein besonderer Winter liegt hinter den Beteiligten. Hans Konetschny von der Lawinenwarnzentrale des Bayerischen Landesamtes für Umwelt bilanzierte für Bayern einen dynamischen Witterungsverlauf ohne längere stabile Phasen. So startete der Winter Anfang Dezember, flaute dann aber wieder ab. Erst Ende März kam es zu einem erneuten Wintereinbruch. Lange Phasen mit geringer Lawinengefahr zogen sich durch die Monate. „Das ist untypisch. Solche Phasen sehen wir in einem normalen Winter eigentlich nur gegen Ende so häufig.“ Insgesamt gab es keine großen Lawinen und wenig Schnee.
Dieser Bilanz schlossen sich die drei Lawinenkommissionen in Aschau, Brannenburg und Oberaudorf an. So bestand an der Kampenwand zu keiner Zeit Gefahr, Sprengungen waren nicht notwendig. Lediglich am Wendelstein wurde im vergangenen Winter dreimal gesprengt, wie die Lawinenkommission Brannenburg berichtete. Der Skibetrieb konnte dort an keinem Tag aufgenommen werden. Die Kommission hatte mehrfach versucht, ihn vorzubereiten, doch früher Regen und Föhn machten dies unmöglich. Koneschny gab einen Ausblick auf das kommende Jahr: Die Website des Lawinenwarndienstes wird überarbeitet und das neue System „LA.DOK“, ein Lawinenmeldedienst, soll verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten für die Kommissionen bringen.