Rosenheim – Es müssen bange Minuten für die Mutter eines siebenjährigen Buben am Montagabend in Rosenheim gewesen sein. Das Kind war im Bereich der Baustelle am Landratsamt in der Wittelsbacherstraße auf einen Baukran geklettert. Doch damit nicht genug: Der Vater des Buben eilte seinem Sohn nach. Da die Mutter inzwischen einen Notruf abgesetzt hatte, war innerhalb weniger Minuten ein Großaufgebot an Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst vor Ort.
Wie die Polizei mitteilt, konnte der Vater aus eigener Kraft wieder vom Kran heruntersteigen. Der kleine Bub habe hingegen von der Feuerwehr aus schwindelerregender Höhe mithilfe einer Drehleiter geborgen werden müssen. „Glücklicherweise wurde niemand verletzt“, sagt Johanna Heil von der Polizeiinspektion Rosenheim. Ihr zufolge sind auch alle Ermittlungen abgeschlossen – auch gegen die Eltern des Jungen werde aktuell nicht weiter ermittelt. „Es stehen keine strafbaren Handlungen im Raum, Strafen werden deshalb wohl nicht zu erwarten sein“, sagt Heil.
Wie es genau zu diesem Zwischenfall kommen konnte, dazu wollte sich das Landratsamt Rosenheim nicht näher äußern. „Der Baukran ist von einem Bauzaun umgeben. Damit sollte klar sein, dass das Klettern auf den Kran nicht erlaubt ist“, teilt Michael Fischer, Pressesprecher des Landratsamtes, lediglich mit. Und im Übrigen gelte, dass Eltern für ihre Kinder haften.
Die Kosten für den Einsatz müssen diese allerdings nicht tragen. Es werde den Eltern keine Rechnung für den Feuerwehreinsatz gestellt, bestätigt Christian Baab, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Rosenheim. Dies gelte aber nicht immer, sondern liege im Ermessen, teilt auch die Polizei auf Nachfrage mit.
Julian Baumeister