Rosenheim/Bernau – Urlaub daheim ist nach wie vor äußerst beliebt. Jährlich kommen Millionen Besucher in die Region rund um den Chiemsee und frönen dabei ihrer freien Zeit. Und das auf jede nur erdenkliche Art: von Luxusurlaub bis zur Reise zum Campingplatz.
Reiselust wieder
ungebrochen
Corona hat dem Tourismus freilich einen Riegel vorgeschoben, aber die Reiselust scheint nun wieder ungebrochen zu sein. Nach Angaben des Chiemsee-Alpenland Tourismus (CAT) kamen die Gästezahlen im Jahr 2022 wieder an die Werte von 2019 heran. Um die 3,5 Millionen Übernachtungen wurden im vergangenen Jahr verzeichnet. „Was uns besonders freut, ist, dass wir eine Saisonverlängerung erleben und Urlaub in Stadt und Landkreis Rosenheim immer mehr ganzjährig gefragt ist”, sagt Christina Pfaffinger, Geschäftsführerin des Chiemsee-Alpenland Tourismus. Camping und Urlaub auf dem Bauernhof erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Bei einer Umfrage unter den Gästen der Region hat sich dabei ein deutlicher Punkt herausgestellt: Die Urlauber wollen sich entspannen. Erst dann kommen die individuellen Interessen wie Wandern, Radfahren oder Wellness. So geben im Sommer drei Prozent der Reisenden an, Wellnessurlaub machen zu wollen. Im Winter sind es dagegen zehn Prozent. Aber rund ein Drittel gibt an, auch Wellnessangebote nutzen zu wollen.
„Deswegen kommt ein heterogenes Angebot, wie hier in Stadt und Landkreis Rosenheim, sehr gut bei den Urlaubern an”, sagt Pfaffinger. „Und neben dem klassischen Urlauber sind wir zudem eine sehr beliebte Region für Geschäftsreisende und Firmen, die hier Tagungen und Kongresse abhalten.”
Hier zeichnet sich auch ein neuer Trend nach Corona ab, die sogenannte „Workation“, eine Mischung aus „work“ und „vacation“. Also Arbeit und Urlaub. Das sind Gäste, die eine Zeit lang remote, also im Homeoffice, vom Chiemsee-Alpenland aus arbeiten.
Aber nicht nur bei Urlaubern, die mehrere Tage zu Gast bleiben, ist die Region rund um den Chiemsee überaus beliebt. Genaue Zahlen von Tagesgästen lassen sich nur schwer erheben. Aber laut dem CAT gehen Studien davon aus, dass im Jahr rund 14,8 Millionen Tagesgäste in die Region kommen. Viele der Gäste kommen schon aufgrund der Namen, die überregional bekannt sind, in die Region.
Der Chiemsee, mit Schloss Herrenchiemsee und der Fraueninsel, die Alpen mit Wendelstein, Hocheck, Hochries und Kampenwand und natürlich Rosenheim mit den „Rosenheim Cops“ sowie Wasserburg als pittoreske Stadt, die vom Inn umgeben ist.
Urlaub soll für alle erlebbar sein. Barrierefreiheit ist hier ein großes Stichwort. Der Chiemgau-Alpenland Tourismus ist erst kürzlich als eine der ersten Regionen in Bayern mit dem Zertifikat „Reisen für alle” ausgezeichnet worden. „Die jetzt erhaltene Auszeichnung zeigt, dass wir gerne eine Urlaubsregion für alle sind, und dies kommt nicht nur den Touristen, sondern auch den Menschen vor Ort zugute“, sagt Rosenheims Landrat Otto Lederer als Vorsitzender des CAT.
Das Zertifikat „Reisen für alle” soll dabei als Orientierungshilfe für Menschen dienen, die nicht sehr mobil sind, Hör- oder Sehbeeinträchtigungen haben, aber auch für Familien mit Kleinkindern und Senioren. „Insgesamt gibt es rund 100 barrierefreie Angebote in Stadt und Landkreis Rosenheim”, erklärt Julia Zäch, CAT-Projektmanagerin für Barrierefreiheit. „Davon sind rund 30 mit dem Siegel ‚Reisen für Alle‘ zertifiziert.“
Wertschöpfung
und Akzeptanz
Chiemsee-Alpenland liegt über dem bayerischen und auch über dem oberbayerischen Schnitt, was die Aufenthaltsdauer der Gäste betrifft. Der Verband stehe hier für einen sogenannten sanften Tourismus.
„Das heißt, wir fördern einen Tourismus, der nachhaltig der Region zugute kommt, sei es sozial, ökonomisch oder ökologisch”, sagt Pfaffinger gegenüber dem OVB. „Daher kann Wachstum nicht nur an Zahlen gemessen werden, Wertschöpfung und Akzeptanz sind weitere wichtige Kriterien.” So ist der Tourismusverband Alpenland-Chiemsee bemüht, die Aufenthaltsdauer noch weiter verlängern zu können.
Auch dieses Jahr verspricht, gut für die Region zu werden. Nachdem die Buchungen um Ostern herum aufgrund des Wetters stagnierten, steigern sie sich seit den Pfingstferien. „Die Sommerzahlen sind sehr vielversprechend und so richten wir unsere Marketingmaßnahmen bereits stark auf Herbst und Winter aus”, berichtet Pfaffinger.