„Vager Verdacht“ auf Brandstiftung

von Redaktion

Hybrid-Fahrzeug im Wert von 70000 Euro zerstört – Zeugen gesucht

Bruckmühl – Treibt ein Feuerteufel in der Marktgemeinde Bruckmühl sein Unwesen? Im Falle eines BMW, der in der Nacht auf Sonntag an der Thalhamer Straße ein Raub der Flammen geworden war, besteht zumindest ein „vager Verdacht“, dass das Feuer nicht auf einem technischen Defekt beruht, wie Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, gestern auf Anfrage des OVB mitteilte. „Daher können wir natürlich auch Brandstiftung nicht ausschließen.“ Ob das Feuer mutwillig gelegt worden sei oder vielleicht doch ein technischer Defekt dahinterstecke, müssten nun die weiteren Ermittlungen ergeben. „Derzeit ist das Ergebnis völlig offen“, so Sonntag.

Gegen 1 Uhr hatten Anwohner am Sonntag per Notruf das brennende Fahrzeug gemeldet. Die Feuerwehr Bruckmühl rückte daraufhin mit rund 20 Mann an. Beim Eintreffen der Rettungskräfte stand das Fahrzeug, ein BMW mit Hybrid-Antrieb, bereits nahezu in Vollbrand. „Wir haben dann sofort mit den Löscharbeiten begonnen und konnten das Fahrzeug auch relativ schnell ablöschen“, schildert Einsatzleiter Volker Schiechl, Zweiter Kommandant der Feuerwehr, das Vorgehen. Dadurch konnte auch ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindert werden.

Als die Brandbekämpfer die Info bekamen, dass es sich bei dem Fahrzeug um ein Auto mit Hybrid-Antrieb handelt, war zunächst Vorsicht geboten, wie Schiechl erklärt. „Das Problem ist, dass die Akkus, die dort verbaut sind, sich aufgrund der Wärmeentwicklung wieder entzünden können.“ Was im Falle des Bruckmühler BMW aber nicht passierte. Man brauche vor E- und Hybrid-Fahrzeugen im Falle eines Brandes zwar keine Angst haben, „sollte das als Feuerwehrmitglied aber unbedingt im Hinterkopf haben“, so Schiechl weiter.

Mit dem Abtransport des BMW durch die Polizei gegen 4 Uhr war dann auch für die Bruckmühler Feuerwehrleute der Einsatz beendet. Wobei die Kameraden während des Einsatzes von der Nachbarschaft gut versorgt worden waren. „Die haben uns Getränke und Süßigkeiten gebracht. Das war wirklich toll“, erzählt Schiechl. „Auf dem Land kann man so etwas immer wieder mal erleben.“

Der Eigentümer des Fahrzeugs hatte die Löscharbeiten an seinem Auto ebenfalls live verfolgt. „Er konnte es gar nicht glauben, dass sein Fahrzeug in Flammen aufgegangen ist“, so der Einsatzleiter.

Die Polizei geht beim BMW von einem wirtschaftlichen Totalschaden in Höhe von rund 70000 Euro aus. Den Schaden am Gebäude bezifferten die Ermittler auf rund 200 Euro.

Wer im Bereich der Thalhamer Straße in Bruckmühl in der Nacht auf Sonntag verdächtige Beobachtungen gemacht hat, die in Verbindung mit dem BMW-Brand stehen könnten, soll sich unter Telefon 08031/200-0 an die Kripo Rosenheim wenden.Mathias Weinzierl

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