Kiefersfelden/Rosenheim – Die Bundespolizei hat am Montag bei Grenzkontrollen an der A93 auf Höhe Kiefersfelden ein überbesetztes Fahrzeug gestoppt. Insgesamt waren neun Personen in dem in Frankreich zugelassenen Wagen. Papiere für die Einreise in die Bundesrepublik hatten die Fahrzeuginsassen nicht dabei. Der aus Syrien stammende und in Südfrankreich gemeldete Fahrer verfügte lediglich über einen französischen Führerschein. Bei seinen Mitfahrern handelte es sich nach eigenen Angaben ebenfalls um Syrer. Der 46-jährige Fahrer gab an, dass er sich mit den anderen Personen im Urlaub befinden würde. Die Beamten beendeten die gefährliche Fahrt. Aufgrund der zahlreichen Gepäckstücke hatte sich ein Mädchen auf einem der beiden Notsitze im Kofferraum nicht angurten können. Ein Junge fand dort überhaupt keine Sitzmöglichkeit mehr und musste sich zwischen Notsitz und Fahrzeuginnenseite quetschen. Ein weiteres Mädchen musste während der stundenlangen Fahrt teils auf dem Schoß der Mutter sitzen, teils vor der Rückbank kauern. Bei weitergehenden Recherchen der Bundespolizei stellte sich heraus, dass mindestens fünf der acht offenkundig Geschleusten in der Vergangenheit in Frankreich registriert worden waren. Der Fahrer wurde wegen Schleuserei angezeigt. Ein weiterer Fall von Schleusungskriminalität ereignete sich ebenfalls am Montag in Sankt Wolfgang im Landkreis Erding. Bei der Polizei gingen mehrere Meldungen ein, dass sich eine größere Gruppe von Flüchtlingen am südlichen Ortsrand von Sankt Wolfgang aufhalten würde. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Diese waren von Schleusern dort abgesetzt worden. Insgesamt handelte es sich um 13 Personen, darunter auch Kinder. Sie wurden in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht. Mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers wurden die nahen Waldgrundstücke nach weiteren Personen abgesucht. Die verantwortlichen Schleuser wurden nicht gefunden.