Wasserburg – Zu einer Feier aus dreifachem Anlass hatte das Staatliche Berufliche Schulzentrum geladen, wie der für 35 Millionen Euro neu erbaute Komplex an der Ponschabaustraße von nun an offiziell heißt.
In den Ruhestand verabschiedet wurde bei dem Festakt Gerhard Heindl, der Leiter der Berufsschule. Zudem wurde die fast abgeschlossene Errichtung des hochmodernen Schulzentrums gefeiert und Claudia Romer in ihr Amt als Leiterin der jetzt zusammengelegten Bildungsstätten eingeführt. Bisher war sie Chefin der Berufsoberschule und Fachoberschule (FOS/BOS).
Viele Worte
der Würdigung
Das Schulzentrum mit rund 1650 Schülern umfasst die Berufsschule, die Technikerschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie sowie die FOS/ BOS. Zu der Veranstaltung hatten sich rund 200 Gäste in der Aula versammelt. Viele ehrende Worte gab es vor allem für den sichtlich gerührten scheidenden Schulleiter.
„Ich hatte wahnsinnig großes Glück“, sagte er mit Blick auf seinen beruflichen Werdegang. „Ich hatte es immer mit Menschen zu tun, die es gut mit mir meinten.“ Er sprach von einer guten Entwicklung der beruflichen Bildung in Wasserburg. „Es ist ein gutes Gefühl, in den Ruhestand zu gehen, und man weiß genau, wie es weitergeht.“
Dr. Konrad Schober, Regierungspräsident von Oberbayern, betonte in seiner mit viel Beifall bedachten Laudatio für Heindl: „Es war Ihnen wichtig zu gestalten, notwendige Umstrukturierungen vorzunehmen und Neues zu formen – und das immer mit Augenmaß.“
Schober ließ Heindls „beeindruckende Laufbahn“ ab 1972 Revue passieren, erst als Student, später als Lehrer und Berufsschulleiter. Dem Handwerklichen zugetan, aber auch dem Spirituellen, so charakterisierte Schober den Geehrten, mit Rosenheim, Bad Aibling und Wasserburg als Wirkungsstätten. „Darauf können Sie sehr stolz sein“, so Schober. Nebenher habe Heindl noch Bauprojekte stemmen müssen: „Die haben Sie alle bravourös, pragmatisch und vorbildlich durchgezogen.“ Und dabei habe er, trotz des Drucks, der auf ihm lastete, immer Wertschätzung für seine Mitstreiter gezeigt. Dank seines Humors sei es ihm gelungen, ein harmonisches Schulklima zu schaffen.
Ein Mutmacher sei er gewesen und habe so für den Erfolg der Berufsschule gesorgt. Der stellvertretende Landrat Sepp Huber nannte Heindl einen außergewöhnlichen Schulleiter, „besonders fähig, sympathisch und charismatisch.“
Unermüdliches
Engagement
Auch der Wasserburger Bürgermeister Michael Kölbl zollte seinem Schwager Respekt für unermüdliches und erfolgreiches berufliches Engagement, gleichzeitig lobte Kölbl dessen innere Ruhe und Gelassenheit. „Die habe ich leider nicht immer so.“
Werner Lucha vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus fasste Heindls Schaffen mit den Worten zusammen: „Er hat sich immer an den Schülern orientiert.“ Für ihn seien vor allem deren Belange wichtig gewesen, aber auch die der Lehrkräfte und der anderen Beschäftigten. „Und Sie waren immer ein ruhender Pol im Vergleich zu mir, waren nie angefressen, ich konnte mich immer auf Sie verlassen“, sagte Lucha.