Heil für Körper, Geist und Seele

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

„Haben Sie es schon einmal damit probiert?“, frage ich eine Frau und nenne ihr eine Heilpflanze, die gegen die Beschwerden, von denen sie mir erzählt, wahre Wunder wirkt. Ein paar Wochen später kommt sie wieder in die Sprechstunde und dankt freudestrahlend für den Tipp, der ihr so gut geholfen hat. Trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl.

Als Seelsorgerin darf ich keine medizinischen Ratschläge geben, selbst wenn ich manchmal wirklich sehen kann, wo es fehlt. Zu groß ist da auch mein ehrlicher Respekt vor der Profession der akademischen Heilberufe. Pfarrer Sebastian Kneipp hat sich im 19. Jahrhundert als Priester und Heiler hier weit aus dem Fenster gelehnt und mit seiner Erfahrung und einer echten Gabe vielen Menschen mehr helfen können als mancher Arzt.

Nach heutiger Rechtslage hätte er sich strafbar gemacht mit seinen ganzheitlichen Diagnosen und ohne den stetigen Hinweis: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“

Gestern haben wir am Fest Mariä Himmelfahrt in unseren Gottesdiensten die Heilkräuter gesegnet. Diese Segnung bringt nicht nur unsere Dankbarkeit zum Ausdruck, dass wir die Natur mit ihren Heilpflanzen als „Gottes Apotheke“ ehren und verstehen dürfen, sondern dass für die Gesundheit Körper, Geist und Seele immer zusammengehören.

Jesus hat Kranke geheilt durch Berührung, durch Ermutigung und durch die Zusage, dass Gott uns bei einer Neuausrichtung unseres Lebens längst von alter Schuld und schweren Lasten befreit hat, die andere uns aufgeladen haben. Von ihm allein kommt dann das Heil.

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