Aufbau-Endspurt bei Bruthitze

von Redaktion

Am Samstag beginnt das Rosenheimer Herbstfest. Vom 26. August bis zum 10. September läuft die diesjährige Wiesn-Gaudi. Doch bis dahin gibt es für die Schausteller, Handwerker und Gastronomen noch einiges zu tun – und das unter erschwerten Bedingungen.

Rosenheim – Bei Roland Barths Fahrgeschäft geht es bald rauf und runter. Die Achterbahn „Feuer und Eis“ des Schaustellers ist noch im Aufbau. Vereinzelt klettern Arbeiter auf den Schienen, ziehen Schrauben fest und verlegen Kabel. Seit Donnerstag wird hier schon gebaut, sagt Barth. Am Dienstag gab es die erste Probefahrt.

Barth ist einer der 66 Schausteller auf dem Rosenheimer Herbstfest. Während der Platz auf der Loretowiese zu Beginn der Woche noch recht leer erschien, füllt er sich immer mehr mit Leben. Schon von Weitem kann man die Geräusche der Bohrer und Laster hören, das Rattern von Barths Achterbahn, die Rufe der Handwerker. Einzelne Schaulustige beobachten die Bauarbeiten – trotz der hohen Temperaturen.

Nicht weit von Barths Achterbahn steht Florian Hartig. Der Geschäftsleiter des Fahrgeschäfts „Schlittenfahrt“ packt selbst mit an und befestigt bunte Dekoplatten an der Seite seines Geschäfts. Auch er und seine Mitarbeiter bauen schon seit Donnerstag. Sobald das Fahrgeschäft fertig ist, können Wiesn-Besucher sich auf eine schnelle Fahrt über Hügel und Täler freuen.

Noch viel Arbeit bis
zum Startschuss

Schnell wird es auch auf einer Fahrt im „Polyp“. Das Fahrgeschäft – das heuer Premiere feiert – ist von einer Krake inspiriert, sagt Schausteller Marvin Dreßen. „Wenn er fährt, dann in schwingenden Tanzbewegungen im Kreis.“ Doch bevor das möglich ist, liegt noch viel Arbeit vor seiner Mannschaft. Die Arbeiter messen den Platz aus, den das Fahrgeschäft benötigt, bevor sie die „Arme des Kraken“ ausstrecken. Schließlich kommt der Kopf des Kraken in die Mitte. Voraussichtlich werden Dreßen und sein Team die nächsten zwei Tage mit dem Aufbau beschäftigt sein.

Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist das Fahrgeschäft „Mexican Flight“. „Das ist wie eine Schiffschaukel, die sich in 25 Metern Höhe im Kreis dreht“, beschreibt Andreas Zinkl die Attraktion. Die Idee für das Design sei vom Disney-Film „Kobra“ gekommen. Zinkl deutet auf die Dekoplatten, auf denen von Mexiko inspirierte Illustrationen zu sehen sind. „Die sind von Hand mit einer Art Ölfarbe bemalt worden“, sagt er. Gerade montieren die Arbeiter die Teile der Schaukel zusammen, um sie später mit einem Kran in die Höhe zu ziehen. In der Mitte steht eine schwarze Box, aus der laut Zinkl Flammen schlagen sollen.

In derselben Gasse baut Jorden Zettl die Fußball-Schießbude „Sport Studio“ auf. „Wir sind gerade angekommen“, sagt Zettl. Seine Bude ist nun das zehnte Mal beim Rosenheimer Herbstfest dabei. „Das Prinzip ist einfach – du versuchst, den Fußball am Torwart vorbei ins Tor zu schießen“, erklärt er. Als Preise winken unter anderem Trikots, Fußbälle und Turnschuhe.

Am Ende der Gasse, zwischen Loretokapelle und der Auerbräu-Festhalle, wird das Wahrzeichen des Herbstfestes aufgebaut: das Riesenrad. Noch ist es leicht zu übersehen, denn das Team arbeitet noch am Fundament des Rades. „Das Wichtigste ist, dass es gerade und fest steht“, sagt Betriebsleiter Erik Schubert. Dienstagfrüh seien die Arbeiter angekommen, zwei bis drei Tage soll der Bau dauern. „Zuerst stellen wir die Stützen auf und montieren ein Radteil nach dem anderen daran.“ Anschließend gibt es wie für alle Besitzer der Wiesn-Fahrgeschäfte TÜV-Prüfungen, bevor das Riesenrad zum Start einsatzbereit ist.

Aufbauarbeiten
bei 30 Grad

Neben dem Zeitdruck müssen sich die Schausteller und ihre Teams einer weiteren Herausforderung stellen. Bei Temperaturen von um die 30 Grad müssen die Maschinen und Stände zusammengebaut werden. „Wenn es zu heiß wird, machen wir Siesta und arbeiten nachmittags weiter“, sagt Roland Barth. Das Team steht auch früher auf, um bei den gemäßigteren Morgentemperaturen mit dem Aufbau voranzukommen.

Erik Schubert, der den Bau des Riesenrads leitet, geht gelassen mit der Hitze um. „Das sind wir gewohnt“, sagt er. Die Arbeiter seien bei jeder Witterung draußen, auch im Winter. „Aber wenn es zu heiß wird, gibt es etwas zu trinken und ein Eis.“

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