Der Wiesnigel Ignaz wundert sich jedes Jahr aufs Neue über eine sehr sonderbare Herbstfest-Arithmetik. Diesmal ist das nicht anders: 2023 finde das 162. Herbstfest statt, hieß es in Grußworten, Festreden oder offiziellen Pressemitteilungen – und auch Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März war seiner Zeit weit voraus, als er bei seiner Eröffnungsansprache am Samstag das „162. Herbstfest“ eröffnete. Aber das ist ein Schmarrn. Wenn es wirklich das 162. Herbstfest wäre, dann hätten wir ja 2021 die 160. und 2020 die 159. Wiesn feiern müssen. Doch gefeiert worden ist in dieser düsteren Corona-Zeit gar nix. Richtig ist hingegen, dass die Geschichte des Rosenheimer Herbstfests 1861 begonnen hat – also vor 162 Jahren. Richtig ist auch, dass 2011 groß das 150-jährige Bestehen (oder der 150. Geburtstag) gefeiert wurde – nicht aber die 150. Wiesn. Weil Katastrophen, Kriege und Seuchen schon vor 2020 und 2021 immer wieder für Zwangspausen gesorgt haben, findet 2023 „erst“ das 89. Herbstfest statt. 2034 wäre dann also die 100. Wiesn fällig. Und das 162. Herbstfest wird in ferner Zukunft – wenn nichts dazwischenkommt – erst im Jahr 2096 stattfinden… hh/ls